Versorgung

Steinbrück kündigt Pflegereform an

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SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will bei einem Bundestagswahlsieg eine Pflegereform auf den Weg bringen, die vor allem die Pflege älterer Menschen zu Hause erleichtert. „Wir brauchen eine umfassende Pflegereform“, sagte er.

Dabei gehe es nicht nur um eine bessere finanzielle Ausstattung. Ältere Mitbürger müssten so lange wie möglich in ihren vertrauten vier Wänden betreut werden – etwa durch altersgerechtere Wohnungen und mehr Betreuung vor Ort. Die letzten vier Jahre seien vier verlorene Jahre gewesen, dabei habe die schwarz-gelbe Koalition noch 2011 zum Jahr der Pflege ausgerufen. Es gebe 2,5 Millionen Pflegebedürftige, der Anteil werde in Deutschland rasant steigen.

Unter Union und FDP seien nur 9000 Pfleger eingestellt worden, die SPD strebe 125.000 mehr an. Dafür müsse der Beruf aber attraktiver werden, etwa durch bessere Bezahlung und geregelte Arbeitszeiten. Es könne nicht sein, dass die Ausbildung teils selbst bezahlt werden müsse, sagte Steinbrück.

Verdi-Chef Frank Bsirske lobte den Vorstoß: „Das ist ein konkreter Schritt nach vorne.“ 70 Prozent der Arbeitsplätze im ambulanten Bereich seien Teilzeit-Arbeitsplätze, man brauche mehr Betreuung etwa durch mehr Vollzeit-Jobs und eine höhere Bezahlung. Wie Steinbrück schloss auch Bsirske ein stärkeres Anwerben ausländischer Pflegekräfte nicht aus. Einen Wahlaufruf für SPD und Grüne vermied er: „Wir sind nicht der verlängerte Arm einer Partei.“

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