Randnotiz

FDP übergibt an BMW

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Berlin -

Die Deutschen und ihre Autos: In Reiseführern findet sich zuweilen ein wichtiger Hinweis für Deutschland-Touristen: Lehnen Sie sich nie an ein fremdes Auto! Die Deutschen versichern ihre Karossen besser als ihre Kinder und führen eher eine Ausländer-Maut ein als ein Tempolimit. Kein Wunder, dass die Autobauer hierzulande auch ein politischer Faktor sind – monetäre Überzeugungsarbeit eingeschlossen.

Zuletzt waren die BMW-Großaktionäre mit einer Großspende an die CDU aufgefallen: 690.000 Euro ließen Quandt, Klatten & Co. der Partei zukommen. Aus der CSU war leises Murren zu vernehmen. Das dürfte sich in unzufriedenes Brummen verstärken, nachdem heute bekannt wurde, dass auch die FDP reichlich bedacht wurde. Die Liberalen haben 70.000 Euro von Johanna Quandt erhalten, noch einmal jeweils dieselbe Summe von ihren Kindern Stefan Quandt und Susanne Klatten.

Man könnte jetzt meinen, gemessen am Wahlergebnis sei die CDU-Spende die bessere Investition gewesen. Ein böser und vollkommen ungerechtfertigter Verdacht! Die Unabhängigkeit der Zuwendungen wird auf der Zeitachse sichtbar: Die FDP wurde erst am 9. Oktober, nach der Wahl, bedacht – Hilfe für den Wiederaufbau statt politischer Einflussnahme.

Vielleicht war es auch ein Dankeschön: Dass die noch schwarz-gelbe Bundesregierung in Brüssel eine Verschiebung der Abstimmung über strengere CO2-Grenzwerte herbeigeführt hatte, ist in diesem Zusammenhang schon herausgestellt worden. Dass der Chefliberale Dr. Phillip Rösler aber gleich sein Ministerium übergibt, ist vielleicht doch ein bisschen viel des Guten: Das neue Elektroauto heißt BMW-i – Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

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