Kommentar

Rabatt-Schlammschlacht

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Apotheker eint zu Weihnachten der Wunsch nach einem Ende der „Rabatt-Schlammschlacht“. In genau sieben Werktagen treten neue Rabattverträge zu 22 Wirkstoffen in Kraft. Was mit den anderen 61 Wirkstoffen geschieht, ist noch lange nicht entschieden. Doch Hersteller und AOK ringen lieber miteinander, als sich um eine Lösung zu bemühen. Über „Loser-Firmen“, die nur aus Trotz vor die Gerichte ziehen, mokiert sich die eine Seite. Die andere freut sich über jede „schallende Ohrfeige“, die die AOK vermeintlich von Vergabekammern und Gerichten verpasst bekommt.

Letztere werden wiederum von der Kasse als Instanzen degradiert, „die sonst über Bauverträge in Hückelhoven befinden“. Vor Gericht geht das Hauen und Stechen munter weiter: Der zuständige Richter des Sozialgerichts Stuttgart wird von einem Hersteller kurzerhand als befangen erklärt - eine Klärung am Landessozialgericht verzögert den Fortgang weiter. Ohne Frage ist der Ausgang des Verfahrens für alle Akteure von größter Bedeutung: Die AOK fürchtet um Einsparungen in Millionenhöhe, einige Hersteller gar um ihre Existenz. Dennoch wäre ein wenig mehr Sachlichkeit im Umgang miteinander nützlich, denn unter dem zu befürchtenden Wirrwarr am Jahresanfang werden vor allem die Patienten leiden.

Den Apothekern bleibt letztlich nichts anderes übrig, als den Ausgang der Grabenkämpfe abzuwarten. Immerhin konnte der Deutsche Apothekerverband (DAV) eine Übergangsfrist mit der AOK vereinbaren, damit nicht auch das Auslaufen der alten Verträge im Chaos endet, nur weil Hersteller und Großhandel sich gezwungen sehen könnten, ihre Lager zu räumen.

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