Pflege

Wirtschafts-Institut kritisiert Vorsorgefonds

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Berlin -

Der von der Großen Koalition geplante Vorsorgefonds in der Pflegeversicherung bringt nach Ansicht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) kaum etwas. Einer aktuellen IW-Untersuchung zufolge wird die Zahl der Pflegefälle in Deutschland von derzeit 2,5 auf 4,2 Millionen im Jahre 2050 steigen. Das sei pessimistisch geschätzt, hieß es. Aber auch in einem optimistischen Szenario sei immer noch mit einer Million Pflegefällen zusätzlich zu rechnen.

Deshalb sei der Vorsorgefonds, den die Koalition mit ihrer Pflegereform einführen will, kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, hieß es vom IW. Zudem sei nicht absehbar, ob eine künftige Regierung den Fonds nicht doch zweckentfremden werde.

Von 2015 bis 2033 sollen in dem Fonds mehr als 1,2 Milliarden Euro pro Jahr angespart werden. Mit dem Geld sollen für die Versicherten vom Jahr 2034 an zu große Beitragsanhebungen verhindert werden. Dann kommen die starken Geburtsjahrgänge 1959 bis 1967 ins typische Pflegealter.

Beim Kölner Institut plädiert man dafür, die Finanzierung der Heim-Pflege von einer Umlagefinanzierung auf Kapitaldeckung umzustellen. Das würde bedeuten, dass die Kosten nicht mehr aus Beitragsgeldern bestritten würden, sondern dass jede Generation für das eigene Risiko eine Rücklage schafft. „Mit diesem Vorschlag würde der Automatismus, Finanzierungslasten einfach immer weiter auf nachfolgende Generationen zu verschieben, zumindest zum Teil durchbrochen“, sagte IW-Direktor Professor Dr. Michael Hüther. Das sei ein erster Schritt zu mehr Generationengerechtigkeit.

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