Standespolitik

Kossendey: Basis soll ABDA bevölkern

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Berlin -

Die „Videothekerin“ Ann-Kathrin Kossendey will die ABDA grundlegend reformieren: In fünf Anträgen zum Deutschen Apothekertag (DAT) fordert die Pharmazeutin unter anderem einen „schnelleren und vor allem offensiveren Umgang mit apothekerfeindlichen Pressemeldungen und Äußerungen“ sowie eine offenere Kommunikationspolitik der ABDA gegenüber der Apothekerbasis. Die ABDA soll außerdem zur Hälfte aus direkt von der Basis gewählten Vertretern bestehen.

 

Die derzeitige Kommunikationsstrategie der ABDA verärgert die „Videothekerin“: Gerade in den letzten Wochen seien die Apotheker „übelsten Attacken und Verleumdungen durch Politik, Arbeitgeberverband, Ärzten, Journalisten und weiteren ausgesetzt gewesen, heißt es in einem der Anträge. „Die ABDA hat darauf nicht merkbar reagiert und diese Falschaussagen so in der Bevölkerung stehen lassen. Das schadet unserem Berufsstand.“ Neben direkten Antworten auf solche Meldungen fordert Kossendey daher, dass das „mediale Bild“ der Pharmazeuten durch gemeinsam mit der Basis abgestimmte Kampagnen verbessert wird.

Der mangelhafte Kontakt zwischen ABDA und der Apothekerbasis ist Kossendey ein Dorn in Auge. Die ABDA solle daher „ihre Pläne und ihre politische Vorgehensweise“ offen legen, so eine weitere Forderung. Das Geschäftsgebaren der ABDA müsse den Apothekern plausible beigebracht werden. „Ein schnellerer Informationsfluss kann über einen Fax- und/oder Emailverteiler und die sozialen Medien wie Facebook sichergestellt werden“, schlägt Kossendey vor. Ihre Begründung: Das geheime Vorgehen habe zu keinem Erfolg geführt, durch die Basis entfalte sich zudem ein größeres kreatives Potential.

 

 

Auch innerhalb der ABDA wünscht Kossendey sich Veränderungen: Neben Vertretern aus Kammern und Verbänden soll sich die ABDA auch aus Vertretern der Basis zusammen setzen. So werde auch jüngeren Kollegen die Mitarbeit in der Berufspolitik ermöglicht. „Eine Wanderung von einem Posten zum anderen würde so vermieden und es würden neue, frische Gesichter unseren Berufsstand vertreten“, erklärt Kossendey.

In einem weiteren Antrag setzt sich Kossendey auch für eine „gezielte Förderung der jungen Pharmazeuten bereits an der Universität und in den ersten Berufsjahren“ ein. Weiterhin soll sich die ABDA stärker in „gesundheitspolitische Zukunftsvisionen“ einbringen und Ideen aktiv entwickeln „anstatt immer nur auf die Vorschläge der Politik zu reagieren“.

Bis in die Jägerstraße haben es die Anträge bereits geschafft: Laut eigener Aussage konnte Kossendey für jeden Vorschlag mindestens fünf Mitzeichner finden. Die Anträge werden nun von der Antragskommission der ABDA geprüft und gegebenenfalls auf dem DAT diskutiert.

 

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