Arzneimittelfälschungen

Kommission will Großhändler überwachen

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Die EU-Kommission will Großhändler und Hersteller künftig stärker überwachen lassen, um das Risiko für Arzneimittelfälschungen zu minimieren. In einem Konsultationspapier schlägt die Brüsseler Behörde vor, dass sich alle Zwischenhändler in der EU zentral registrieren lassen müssen. Dabei sollen auch Angaben über die Einhaltung entsprechender Qualifikationsmerkmale gemacht werden. Die Vorschriften, die bereits heute für Großhändler gelten, sollen dann für alle Arzneimittelhändler gelten.

Als weitere Maßnahmen gegen Fälschungen schlägt die Kommission vor, dass alle Arzneimittelpackungen fest verschlossen werden, um Austausch und Umverpackung zu verhindern. Die Lieferwege sollen durch öffentlich zugängliche Protokolle nachverfolgbar gemacht werden; alle Packungen sollen außerdem auf Echtheit kontrolliert werden können. Auch die Pharmahersteller sollen nach dem Vorschlag der Kommission stärker überwacht werden, gegebenenfalls auch durch unangekündigte Inspektionen durch die Behörden. Alle Im- und Exporte - auch von Grundstoffen - müssten dann gemeldet werden.

Die Vorschläge der Kommission sind Gegenstand einer öffentlichen Anhörung, zu der die betroffenen Parteien noch bis Mitte Mai ihre Stellungnahmen abgeben können. Der europäische Großhandelsverband GIRP begrüßte das Vorgehen: „Wir haben seit einiger Zeit Vorschläge für entsprechende Maßnahmen wie eine stärkere Kontrolle bei der Vergabe von Großhandelslizenzen gemacht“, sagte GIRP-Generalsekretärin Monika Derecque-Pois. GIRP sei mit den Vorschlägen sehr glücklich und werde die Kommission weiterhin unterstützen.

Die Behörde war 2006 vom Parlament aufgefordert worden, Lösungsvorschläge gegen die Arzneimittelkriminalität zu machen. Laut EU-Kommission steigt das Risiko für Arzneimittelfälschungen in der EU seit einigen Jahren.

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