GKV-Finanzen

Kassen geben deutlich mehr aus

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Berlin -

Die Ausgaben der Krankenkassen sind in den vergangenen zehn Jahren um 54 Milliarden Euro gestiegen. Wie die Regierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion angibt, lagen die Ausgaben der Kassen 2004 bei insgesamt 140 Milliarden Euro und stiegen auf knapp 195 Milliarden Euro im Jahr 2013 an. Im Mittel erhöhten sich die Ausgaben um 3,7 Prozent pro Jahr.

Sämtliche Hauptleistungsbereiche der Kassen legten den Angaben zufolge über die Jahre zu. So stiegen beispielsweise die Ausgaben für ärztliche Behandlungen von rund 22 Milliarden Euro 2004 auf rund 31 Milliarden Euro 2013.

Für Arzneimittel gaben die Kassen 2004 insgesamt 21 Milliarden Euro aus, 2013 bereits 30 Milliarden Euro. Die Krankenhausbehandlungen schlugen 2004 mit 47 Milliarden Euro zu Buche, 2013 mit 64 Milliarden Euro.

Anlass für die Anfrage ist die von der Regierung geplante GKV-Finanzreform. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass der Beitragssatz ab 2015 von jetzt 15,5 auf 14,6 Prozent sinkt, wobei der hälftige Arbeitgeberanteil von 7,3 Prozent in der Größenordnung festgeschrieben wird. Die Bundesregierung erwartet zunächst einmal eine Entlastung für viele Versicherten. Gesundheitsökonomen rechnen allerdings damit, dass sich die Beiträge erhöhen werden, weil die Ausgaben schneller steigen als die Einnahmen.

Der bisher allein von den Versicherten gezahlte Sonderbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent des Einkommens fällt laut Gesetz künftig ebenso weg wie die pauschalen Zusatzbeiträge und der damit verbundene steuerfinanzierte Sozialausgleich. Dafür können die Kassen variable Zusatzbeiträge erheben, falls sie mit den Einnahmen nicht auskommen. Eine Beschränkung der einkommensabhängigen Zusatzbeiträge ist im Gesetz nicht vorgesehen.

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