Europawahl

Union vorn, AfD drin, SPD holt auf

, Uhr aktualisiert am 26.05.2014 09:00 Uhr
Berlin -

Bei der Wahl zum EU-Parlament hat die Union mit 35,3 Prozent erneut das stärkste Ergebnis aller Parteien aus Deutschland eingefahren. Die SPD konnte sich nach dem schlechten Abschneiden im Jahr 2009 auf 27,3 Prozent verbessern. Erstmals ist die eurokritische AfD im EU-Parlament vertreten, die FDP ist dagegen erneut total abgestürzt.

Drittstärkste Fraktion sind die Grünen mir 10,7 Prozent. Es folgen die Linke mit 7,4 Prozent, die AfD mit 7 Prozent, und die FDP mit 3,4 Prozent. Da es keine „Eintrittshürde“ mehr gibt – das Bundesverfassungsgericht hatte die 3-Prozent-Hürde gekippt –, sind die Liberalen trotzdem im Parlament vertreten, ebenso sieben weitere kleine Parteien. Die anderen Parteien kommen zusammen insgesamt auf 8,9 Prozent.

Die FDP musste nah dem Rekordergebnis von 2009 die stärksten Verluste hinnehmen: -7,6 Prozentpunkte bedeuten ein noch schlechteres Ergebnis als bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst. Die SPD konnte dagegen um 6,5 Prozentpunkte zulegen – hatte bei der Europawahl 2009 aber auch extrem schlecht abgeschnitten. Die leichten Verluste bei der Union (-2,6) gehen überwiegend auf das Konto der CSU (-1,9). Die Grünen haben ebenfalls leicht verloren (-1,4), Die Linke liegt stabil (-0,1).

Deutschland stellt im EU-Parlament 96 Abgeordnete. Die Union hat davon 34 Sitze, fünf davon entfallen auf die CSU. Die SPD entsendet 27 Parlamentarier, die Grünen elf, die Linke und AfD je sieben und die FDP drei. Mit je einem Abgeordneten vertreten sind die Piratenpartei, die Freien Wähler, ÖDP, NPD, die Tierschutzpartei, die Familienpartei und Die Partei.

Die Wahlbeteiligung lag mit 48 Prozent über dem Wert von 2009 (43,3 Prozent). Ein Grund dafür dürfte sein, dass in mehreren Bundesländern heute auch Kommunalwahlen abgehalten wurden, unter anderem im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen.

Im Europaparlament sitzen insgesamt 751 Abgeordnete. Stärkste Fraktion ist die Europäische Volkspartei (EVP), der auch die Union angehört, mit 28,2 Prozent, gefolgt von den Sozialdemokraten mit 24,8 Prozent.

Die liberale ALDE kommt auf 9,3 Prozent, die Grünen auf 7,3 Prozent. Die konservative EKR erhielt 5,9 Prozent, die Linke auf 5,7 Prozent und die Euroskeptiker auf 4,8 Prozent. Die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 8,9 Prozent, weitere 5,1 Prozent der Abgeordneten sind fraktionslos. Die Wahlbeteiligung lag europaweit bei 43,1 Prozent.

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