Rabattverträge

DAV fordert bessere Verträge

, Uhr

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hat sich dafür ausgesprochen, dass Rabattverträge künftig nur noch mit voll lieferfähigen Herstellern abgeschlossen werden. Zwar habe sich die Situation in den Apotheken seit Inkrafttreten der ersten Verträge etwas entspannt. "Die Anlaufschwierigkeiten sind aber immer noch enorm", sagte der DAV-Vorsitzende Hermann S. Keller. Die Probleme seien nicht von den Apothekern verschuldet, sondern resultierten aus den Lieferengpässen einiger Hersteller. "Mit der Verlängerung der Friedenspflicht bis zum 30. September erkennt die AOK die Leistungen der Apotheker an", so Keller. Künftig müssten aber bessere Rabattverträge unter Berücksichtigung einer vollen Lieferfähigkeit geschlossen werden."

Keller forderte außerdem mehr Flexibilität und Transparenz bei den Rabattverträgen. Mehr als drei Monate nach Inkrafttreten der Gesundheitsreform fehle diese immer noch für alle Beteiligten, um die Einsparungen im Arzneimittelsektor und damit die Wirksamkeit dieser Maßnahme beurteilen zu können. Der DAV fordert deshalb die Krankenkassen auf, die Erlöse aus Rabattverträgen so zu verbuchen, dass sie die ausgewiesenen Arzneimittelausgaben vermindern.

Schließlich sollen Antibiotika generell von Rabattverträgen ausgeschlossen bleiben. Hier seien Lieferschwierigkeiten besonders problematisch, da bei der Bekämpfung bakterieller Infektionen keine wertvolle Zeit verloren gehen dürfe.

Mehr als 17.000 Arzneimittel sind ABDA-Berechnungen zufolge in den Rabattverträgen erfasst, die Krankenkassen und Pharmahersteller bislang abgeschlossen haben. Die Verträge zwischen rund 200 Krankenkassen und 55 Pharmaherstellern ergeben knapp 8 Millionen Datensätze.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte