Praxisgebühr

DAK: Patienten verschieben Arztbesuch nicht

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Auch ohne Praxisgebühr wollen die Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge nicht öfter zum Arzt gehen. 97 Prozent der Befragten erklärten, der Wegfall der Abgabe habe keinen Einfluss darauf, wie häufig sie im Wartezimmer sitzen. Die Zahl der Arztbesuche werde 2013 voraussichtlich nicht ansteigen, teilte die DAK-Gesundheit in Hamburg mit. Die Kasse hat die Forsa-Umfrage unter 1001 Kassenpatienten in Auftrag gegeben.

Lediglich 7 Prozent der Befragten haben eine anstehende Untersuchung oder Behandlung gezielt ins nächste Jahr verschoben, um die Praxisgebühr zu sparen – und zwar vor allem jüngere Menschen. „Bei den 18- bis 29-Jährigen gab rund jeder zehnte eine Verschiebung an“, hieß es. „In der Altersgruppe über 60 Jahre waren es nur 4 Prozent der Befragten.“

Zum Jahr der Bundestagswahl fällt die umstrittene Zehn-Euro-Gebühr pro Quartal für Besuche beim Arzt und Zahnarzt weg. Die Erwartung, die Zuzahlung könne die Zahl der Arztbesuche reduzieren, erfüllte sich nicht. Die Selbstbeteiligung war 2004 eingeführt worden.

Die Menschen gingen nach den Ergebnissen der Befragung seltener zum Arzt als vermutet, betonte die Krankenkasse. 7 Prozent hatten 2012 überhaupt keinen Arzttermin. Mit 57 Prozent war die Mehrzahl der Befragten zwischen ein und fünf Mal bei einem Mediziner. 21 Prozent waren sechs bis zehn Mal beim Arzt, 8 Prozent elf bis 15 Mal, 3 Prozent 15 bis 20 Mal und 4 Prozent mehr als 20 Mal.

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