Kooperationsgipfel

Hartmann: Apotheken sollen Notdienst vernetzen

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München -

Der Notdienst von Apotheken wird immer mehr zum Politikum: Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), sieht seinen Berufsstand in der Pflicht: Die Apotheker müssten eigene Vorschläge für eine bessere Vernetzung mit Ärzten im Notdienst liefern, forderte er beim 6. Kooperationsgipfel. In Bayern würden sich Ärzte bereits über eine ungenügende Versorgung ihrer Patienten mit Arzneimitteln im Notdienst beklagen.

Der Notdienst ist laut Hartmann eine der Herausforderungen, die in diesem Jahr auf die Apotheken zukommen wird. In den Koalitionsverhandlungen haben sich Union und SPD für eine Kooperation zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), den Krankenhäusern in der ambulanten Versorgung und den Apotheken ausgesprochen. „Wir werden in die Pflicht genommen werden mit Vorschlägen, wie der Notdienst besser geregelt werden kann“, sagt Hartmann.

Die Apotheken müssen aus seiner Sicht in der laufenden Legislaturperiode auch mit einer neuen Honorardebatte rechnen. Außerdem müsse der Botendienst angesichts der rückläufigen Apothekenzahl überdacht werden.

Noch hat der BVDAK seine Forderungen nicht bei Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vorgetragen. Man warte derzeit noch auf einen Vorstellungstermin beim Minister und den Staatssekretären, so Hartmann.

Hartmann kritisierte zudem die Leitbild-Debatte: Die Diskussion sei „ein Drama ohne Ende“, sagt er. „Ob das ganze unserem Berufsstand etwas bringt oder eine Ablenkungsdebatte von den eigentlichen Themen ist, bleibt abzuwarten.“ Er forderte von der ABDA, das Leitbild zügig anzugehen.

Auch das Berufsbild von Apothekern und PTA müsse schnellstmöglich modernisiert werden. Hartmann verwies auf einen Nachwuchsmangel in Apotheken: „Es wird immer schwieriger, Apotheker oder PTA zu finden“, sagt er.

Hartmann warnte zudem davor, das Leistungsangebot der Apotheken zu schnell zu erweitern: Bei Vorschlägen wie Medikationsmanagement oder ABDA/KBV-Modell müsse vorher überlegt werden, wie die Finanzierung aussehen solle. „Eine ausreichende Honorierung muss sein.“ Die wirtschaftliche Stärke der Apotheke sei eine zentrale Voraussetzung, um pharmazeutische Qualität liefern zu können. Nur dann könne in extra Leistungen investiert werden.

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