Baden-Württemberg

Becker lobt Hennrich

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Berlin -

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) begrüßt die Vorschläge des CDU-Gesundheitsexperten Michael Hennrich für eine künftige Arzneimittelversorgung. In seiner Antwort auf die ABDA-Wahlkampagne „Gesundheit wählen“ hatte Hennrich erklärt, er könne sich vorstellen, zum Beispiel das Medikationsmanagement in den Leistungskatalog der Apotheken aufzunehmen.

Verbandschef Fritz Becker bezeichnete dies als richtigen Ansatz: „Wir Apothekerinnen und Apotheker sind die Fachleute für das Arzneimittel und können unser Wissen um die Arznei, aber auch um unsere Patientinnen und Patienten noch stärker ausspielen, als wir das in der Vergangenheit haben zeigen können.“ Das Medikationsmanagement käme vor allem Patienten zu Gute, die mehrere Arzneimittel einnehmen müssten.

„Schon heute informieren wir umfänglich zu den einzelnen Arzneimitteln“, betont Becker. Ein strukturiertes Medikationsmanagement sei allerdings sehr viel aufwendiger. Es habe aber auch das Potential, den Patienten effektiver und dadurch auch für die Krankenkasse günstiger zu führen.

Auch der Vorschlag, Apotheker könnten in Regionen mit dünnerer Arztdichte Folgerezepte für Chroniker ausstellen, findet beim LAV Zustimmung. In der Schweiz sei die begrenzte und geregelte Ausstellung von Folgerezepten durch den Apotheker schon heute Realität, sagt Becker. „Warum sollte das in Deutschland nicht gehen? Wir Apotheker können mehr, als wir derzeit dürfen.“

Über Hennrichs Absage an Apothekenbusse freut man sich in Baden-Württemberg: Dieser Vorschlag gehe sowohl an den Bedürfnissen der Patienten als auch an den Versorgungsrealitäten einer qualifizierten Arzneimittelversorgung vorbei, kritisiert Becker. „Da freut es uns, dass ein politischer Gesundheitsexperte nicht auf die Show-Veranstaltung mancher interessierter Marktpartner hereinfällt!“

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