Westfalen-Lippe

Apothekerzahl sinkt auf 1970er Niveau

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Berlin -

Die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe sinkt weiter: Von Januar bis Ende September standen 43 Schließungen 13 Neueröffnungen gegenüber. „Diese alarmierende Entwicklung wird sich im vierten Quartal dieses Jahr fortsetzen“, so Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening: Für die kommenden Monate seien der Kammer bereits 21 weitere Schließungen, allerdings nur sieben neue Eröffnungen angekündigt worden.

 

Die Apothekendichte nehme damit bis Jahresende um 44 auf 2140 Filialen ab. Das sei der niedrigste Wert seit 1984, so die Kammerpräsidentin. Einen derartigen Einbruch habe es noch nie gegeben. „Es zeigt sich, dass die einseitige Sparpolitik der Bundesregierung insbesondere viele kleine Apotheken ins Abseits gestellt hat.“

Unter den 2140 Apotheken sind 417 Betriebe, die als Filialen geführt werden. Daraus ergeben sich rund 1700 selbständige Apotheker. Das sei der niedrigste Wert seit 1976.

Dieser Trend wird sich der Kammer zufolge fortsetzen: Die Bundesregierung habe die Chance verpasst, in Zeiten von Milliardenüberschüssen der Krankenkassen das Apothekenhonorar anzupassen. „3 bis 5 Prozent mehr Honorar sind nach neun Nullrunden völlig unzureichend und fangen nicht einmal ein Drittel unserer Kostensteigerungen auf“, so Overwiening.

Besonders auffällig sei der Rückgang in der Stadt Herne: Dort machten vier von 40 Apotheken dicht. In Münster entwickelt sich die Apothekendichte dagegen positiv. Die Zahl stieg auf 100, während es im Vorjahr noch 99 Apotheken gegeben hatte.

 

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