Honorarverhandlungen

Ärzte pochen auf 2,5 Milliarden

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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat im Honorarstreit mit den Krankenkassen die Wiederaufnahme von Gesprächen an Bedingungen geknüpft. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde Ende August müsse die von der Politik gemachte Zusage erfüllt sein, den Honorartopf um „mindestens 2,5 Milliarden Euro“ aufzustocken, machte KBV-Chef Dr. Andreas Köhler deutlich. Andernfalls sei die KBV „leider gezwungen“, dem Termin fernzubleiben.

Die Verhandlungen über eine neue Honorarregelung waren in der vergangenen Woche von der KBV abgebrochen worden. Verhandelt wurde über ein Angebot des Schlichters, dessen Volumen die Kassen auf 2 Milliarden Euro, die Ärzte auf 1,4 Milliarden Euro bezifferten. Auf die Frage, ob Ärztestreiks drohten, sagte Köhler: „In der Ärzteschaft brodelt es.“ Zu Streiks aufrufen kann die KBV nicht. Dagegen kündigte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Kuno Winn, für den Fall eines endgültigen Scheiterns der Honorarverhandlungen Proteste an. Gemeinsam mit anderen Ärzteverbänden werde man „eine bundesweite Welle an Protest- und Streikmaßnahmen“ organisieren. Bereits in den nächsten Tagen würden Möglichkeiten eines gemeinsamen Vorgehens erörtert.

Sollten sich Kassen und Kassenärzte nicht einigen, würde das Bundesgesundheitsministerium eine Erhöhung festsetzen. „Wir wünschen uns das nicht“, sagte Köhler. Neben der Forderung nach 2,5 Milliarden Euro mehr dringt die KBV auf eine Trennung der Honoraranteile für Haus- und Fachärzte. Dies sei „gesetzeskonform“, sagte Köhler und widersprach damit der Auffassung der Krankenkassen. Am Wochenende appellierte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) an beide Seiten, sich ohne Eingreifen der Bundesregierung zu einigen.

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