Honorarverhandlungen

Ärzte fordern 4,5 Milliarden mehr

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Die Ärzte fordern eine kräftige Finanzspritze: Die Ausgaben der Krankenkassen sollen von zuletzt 23 Milliarden Euro im Jahr um 4,5 Milliarden Euro steigen. „Das geht nur über eine Steuerfinanzierung oder eine Beitragserhöhung zum 1. Januar“, sagte Dr. Andreas Köhler, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

Die Kassen wiesen die Forderungen zurück. „Wir wenden uns gegen die pauschale Erhöhung aller “, sagte die Vorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung, Doris Pfeiffer. „Unter- und Überversorgung wird nicht ausreichend angepackt“, bemängelte sie. Zusatzmilliarden für die Mediziner würden Beitrags- oder Steuerzahler belasten.

Bis Ende August wollen sich KBV und Krankenkassen im sogenannten Erweiterten Bewertungsausschuss über die Honorare für die 145.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten für 2009 einigen. „Es gibt auch Ärzte, denen es sehr gut geht“, sagte Köhler. Viele verdienten aber unterdurchschnittlich, vor allem in Ballungsgebieten mit vielen Praxen. Seit dem Jahr 2000 sei Zahl der Ärzte in Deutschland bei gleicher Honorarhöhe um 8000 gestiegen. „Es stehen politische Versprechen im Raum, nämlich nach einer Aufstockung um zehn Prozent und eines Wegfalls der strikten Budget-Obergrenze“, so Kühler.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatten eine Erhöhung der Ärztehonorare um 2,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Könne man sich im Ausschuss nicht einigen, müsse das BMG die Aufstockung durchsetzen, verlangte Köhler. Der KBV-Chef sagte, zur Aufstockung müsse ein Vergütungsausgleich zwischen Ost und West hinzukommen. „Das darf nicht finanziert werden von den bayerischen und baden-württembergischen Ärzten“, forderte er. „Deswegen muss mehr Geld ins System.“

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