ABDA-Wahlkampagne

Bender: Apotheker brauchen nicht mehr Geld

, Uhr aktualisiert am 06.09.2013 13:32 Uhr
Berlin -

Die Apotheken erhalten seit diesem Jahr 25 Cent mehr pro abgegebener Packung. Ginge es nach der gesundheitspolitischen Sprecherin der Grünen, Biggi Bender, sollten die Apotheker vorerst nicht auf mehr Geld hoffen: „Nach der gerade erfolgten Anhebung sehen wir gegenwärtig keinen Handlungsbedarf“, schreibt Bender in ihren Antworten der ABDA-Wahlkampagne „Gesundheit wählen“.

Laut Bender ist die aktuelle Vergütung pro abgegebener Packung der richtige Weg. Damit seien die Apotheker in ihrer beratenden Rolle gestärkt worden. „Ob die konkrete Höhe der Pauschale ausreichend ist, wird man in regelmäßigen Abständen überprüfen müssen“, so Bender.

Künftig werde ein „differenzierteres Honorarsystem zu erwägen sein, in dem besondere Leistungen – etwa im Rahmen der Arzneimitteltherapie chronisch Kranker – besser erfasst werden“, so die Bundestagsabgeordnete. Auch die Notdienstpauschale sei ein Schritt in diese Richtung.

Um die Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Ärzten zu verbessern, verweist Bender auf das ABDA/KBV-Modell. Allerdings habe das Pilotprojekt Anlaufschwierigkeiten, „die – soweit das von außen zu beobachten ist –, insbesondere darin liegen, dass die Ärzteschaft vor Ort nicht ganz so aufgeschlossen ist, wie erhofft“.

Bender empfiehlt ihrem Wahlkreisapotheker, seine Kammer aufzufordern, gemeinsam mit den Ärzten und der Kassenärztlichen Vereinigung ein Konzept zu erarbeiten und vor Ort anzubieten.

Einen Mangel an Pharmaziestudenten kann die Politikerin dagegen nicht erkennen. Die Zahl sei eigentlich ausreichend, so Bender. Sie schlägt vor, im Studium stärker auf die Praxis und die Beratung in den Apotheken einzugehen – etwa mit Ausbildungsphasen in öffentlichen Apotheken.

Die Gesundheitsexpertin der Ökopartei wurde auch zu den Rabattverträgen bei Impfstoffen und den Lieferengpässen befragt. Die Ausfälle der Grippeimpfstoffe hatten laut Bender jedoch nicht unbedingt mit den Ausschreibungen zu tun. Die Lieferschwierigkeiten gingen auch auf die „zu kurzfristigen Vertragsabschlüsse zwischen Krankenkassen und Hersteller zurück“. Dieses Problem ließe sich bei einer neuen Ausschreibung vermeiden.

Einen Gastbeitrag von Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin sowie Hintergründe zu den Positionen der Grünen und zur Bundestagswahl lesen Sie im APOTHEKE ADHOC Dossier „Die Unwählbaren“. Dazu gibt es zusätzlich ein limitiertes DinA2-Plakat „Die Unwählbaren“ – so lange der Vorrat reicht.

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