Apothekenbetriebsordnung

ABDA geht auf Kontra-Kurs

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Freitag in einer Woche müssen die Verbände ihre Stellungnahmen zum Referentenentwurf der neuen Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) abgeben. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) macht Druck: Wegen der übergeordneten politischen Bedeutung soll sich auch das Kabinett mit der ApBetrO befassen – am besten noch vor Weihnachten. Die Abstimmung mit den betroffenen Verbänden wurde im Vorfeld auf ein Minimum reduziert. Jetzt geht die ABDA auf Kontra-Kurs.

Seit heute morgen tagt in Berlin eine außerordentliche Mitgliederversammlung; die Sitzung dauert zur Stunde noch an. Während über Detailfragen diskutiert wird, besteht bei den großen Themen Einigung: Die geplanten Sonderregeln für Filialverbünde etwa lehnen die Apotheker ab.

Nachdem sich die ABDA mit einer Kommentierung zunächst zurückgehalten hatte, wird man in der Jägerstraße jetzt umso deutlicher: „Es darf keine zweitklassigen Apotheken geben“, so ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. „Wer in eine Apotheke kommt, vertraut zu Recht darauf, dass er umfassend vorsorgt wird. ‚Ein bisschen Apotheke‘ geht nicht.“ So müsse jede Apotheke in der Lage sein, Rezepturen herstellen zu können. Die Ausrüstung dafür in Filialapotheken einzuschränken, sei keine sinnvolle Deregulierung, so Wolf: „Hier wird am falschen Ende gespart.“


Kontrovers diskutiert werden im Berufsstand die Themen Qualitätssicherung und apothekenübliche Waren und Dienstleistungen. Bereits bei der Sitzung des ABDA-Gesamtvorstands gestern gab es Debatten. Während einige Kammern eine weit reichende QMS-Pflicht fordern, halten insbesondere die Verbände höhrere Auflagen für schwer durchsetzbar. Im Mai hatte die Bundesapothekerkammer (BAK) einen Kompromiss beschlossen: eine QMS-Pflicht für alle Apotheken, aber ohne Zertifizierung. Laut Referentenentwurf müssen nur Apotheken, die Defekturarzneimittel, Sterilrezepturen herstellen oder maschinell verblistern, ein QM-System nachweisen.

Auch beim Thema Apothekensortiment gingen die Meinungen zuletzt weit auseinander. Insbesondere aus Westfalen-Lippe kamen Stimmen für mehr Freiheiten. Heute muss ein Konsens gefunden werden: In einer Woche muss die Stellungnahme verschickt sein.

 

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