Phase-III-Studie

Update: Corona-Impfstoff von Sanofi und GSK

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Berlin -

Zu Beginn der Pandemie lag die Hoffnung auf die baldige Zulassung eines Impfstoffes vor allem bei den großen Pharmakonzernen. Auch Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) verkündeten ihre Zusammenarbeit. Eine Zulassung blieb bislang aus – die Erprobung eines Totimpfstoffes würde laut den beiden Konzernen mehr Zeit in Anspruch nehmen, als es bei den mRNA-Imfpstoffen der Fall sei.

Sanofi und GSK geben weitere positive vorläufige Daten für ihren Covid-19-Impfstoffkandidaten und die Fortsetzung der Phase-III-Studie bekannt. Diesmal handelt es sich um Daten zur Auffrischimpfung. Eine einmalige Auffrischungsdosis mit dem rekombinanten, adjuvantierten Covid-19-Impfstoffkandidaten habe in der Phase-III-Studie bei allen Proband:innen starke Immunantworten geliefert. Vorläufige Ergebnisse der klinischen Studie VAT0002 zur Untersuchung der Sicherheit und Immunogenität des Boosters zeigten, dass neutralisierende Antikörper unabhängig vom erhaltenen Primärimpfstoff (AstraZeneca, Janssen, Moderna, Biontech) und für alle getesteten Altersgruppen um das 9- bis 43-Fache anstiegen.

Seit Ende Mai befindet sich der proteinbasierte Impfstoff mit gentechnisch hergestelltem Antigen (Bacluviren) in der Phase-III der klinischen Studien. Oft werden diese Impfstoffe als Totimpfstoffe bezeichnet. Dabei enthält der Kandidat von Sanofi und GSK keine ganzen abgetöteten Corona-Erreger, sondern winzige Partikel des Erregers. Im Kandidaten SP0253 ist das gentechnisch hergestellte Antigen „CoV2 preS dTM monovalent D614 antigen“ enthalten. Zur Wirkverstärkung ist das Adjuvans AS03 enthalten.

Weitere proteinbasierte Impfstoffe in der Pipeline: Neben Sanofi und GSK handelt es sich auch bei dem Impfstoffkandidaten von Novavax um einen proteinbasierten Imfpstoff. Weitere Kandidaten aus Indien (Biological E), China (Clover Biopharmaceuticals) und Südkorea (SK bioscience) befinden sich in den späten klinischen Testphasen.

GSK hält mehrere Kooperationen

GSK ist überdies einige andere Kooperationen eingegangen. So arbeitet der Pharmariese gemeinsam mit dem kanadischen Unternehmen Medicago an einem proteinbasierten Impfstoff mit Virus-like-Particles auf pflanzlicher Basis. Seit März ist der Imfpstoffkandidat in der Phase-III. Auch mit Curevac besteht eine Kooperation. Nach dem Scheitern des Impfstoffkandidaten CVnCoV soll gemeinsam mit GSK eine „überarbeitete“ Variante erprobt werden.

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