Studie

Sport gegen das Vergessen

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Schon 2,5 Stunden Sport pro Woche kann den Gedächtnisverlust einer Studie zufolge spürbar bremsen. Australische Forscher hatten 138 Menschen ab 50 Jahren beobachtet, die zu Beginn der Studie von Erinnerungsproblemen berichteten aber noch keine krankhafte Demenz aufwiesen.

Die eine Gruppe wurde zunächst sechs Monate lang zu dreimal 50 Minuten zusätzlich leichtem Sport pro Woche aufgefordert. Die meisten Menschen gingen spazieren und zwar auch noch in den Monaten nach dem Trainingszeitraum. Ein positiver Effekt auf das Gedächtnis habe sich bereits nach sechs Monaten gezeigt, berichten die Forscher um Professor Dr. Nicola Lautenschlager von der Universität Melbourne. Die Sporttreibenden schnitten auf einer 70-stufigen Alzheimerskala (ADAS-cog) um 1,3 Punkte besser ab als die Menschen der Vergleichsgruppe.

Zum Ende der Studie nach 18 Monaten lagen die Probanden der Sportgruppe im Test auf der Alzheimerskala im Schnitt um 0,69 Punkte höher als die der Vergleichsgruppe. Dies sei zwar ein relativ geringer Wert, aber möglicherweise bedeutend, wenn man die insgesamt nur relativ geringe Bewegung der Sportgruppe in Betracht ziehe, sagte Lautenschlager. Der Erfolg sei zudem höher als derjenige herkömmlicher Medikamente, schreiben die Forscher im „Journal of the American Medical Association“ (JAMA, Bd. 9, S. 1027) vom Mittwoch.

Nach Angaben der Forscher gibt es derzeit weltweit 27 Millionen Alzheimerkranke. Bis 2050 könnten es 106 Millionen sein. Die Skala ADAS-cog (Alzheimer's Disease Assessment Scale - cognitive subscale) reicht laut deutschen Kompetenznetz Demenzen von 0 (gesund) bis 70 (schwere Demenz). Gemessen werden Gedächtnis, Orientierung, Aufmerksamkeit, Urteilsvermögen, Sprache und praktische Fähigkeiten.

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