Rote-Hand-Brief

Eisen i.v. nur mit Notfallkoffer

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Berlin -

Die intravenöse Anwendung von Eisen-Präparaten birgt erhebliche Gesundheitsrisiken: Weil schwere Überempfindlichkeiten mit teilweise tödlichem Ausgang bekannt sind, gibt es jetzt neue Sicherheitshinweise, die bei der Anwendung zu beachten sind. So sollen nur noch Fachkräfte die Behandlung durchführen, die eine anaphylaktische beziehungsweise anaphylaktoide Reaktion erkennen und behandeln könnten. Außerdem sollen eine „vollständige Ausrüstung zur Reanimation unverzüglich verfügbar“ sein und die Patienten 30 Minuten lang überwacht werden.

Menschen mit einer bekannten Überempfindlichkeit soll Eisen gar nicht mehr intravenös verabreicht werden. Bei Patienten, bei denen irgendwelche Allergien bekannt sind oder die an immunologischen oder inflammatorischen Erkrankungen wie rheumatische Arthritis leiden, muss der Nutzen sorgfältig abgewogen werden. Auch bei Patienten mit schwerem Asthma, Ekzemen oder anderen atopischen Allergien ist das Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion erhöht.

Die Nebenwirkungen könnten auch auftreten, wenn die Produkte zuvor vertragen worden seien, heißt es in einem gemeinsamen Rote-Hand-Brief der Hersteller Fresenius, Sanofi, Medice, Pharmacosmos und Vifor. Daher sollen keine Testdosen mehr verabreicht werden, da diese ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln könnten.

Die europäische Arzneimittelagentur EMA hatte zuvor eine Risikobewertung durchgeführt; sieht aber weiterhin ein positives Nutzen/Risiko-Verhältnis.

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