USA

Produktionsprobleme bei Novartis

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Berlin -

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat in den USA offenbar massive Produktionsprobleme. Weil Patienten sich über angebrochene und zerbrochene Tabletten beschwert hatten und interne Prüfungen zu demselben Ergebnis gekommen waren, hat der Hersteller die Produktion in seinem Werk in Lincoln im Bundesstaat Nebraska gestoppt. Laut Novartis kann nicht ausgeschlossen werden, dass verschiedene Präparate bei der Abfüllung vermischt wurden. Der Konzern rechnet mit einer Belastung in dreistelliger Millionenhöhe.

 

Betroffen sind die Analgetika Excedrin (Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Koffein), Bufferin (Acetylsalicylsäure) sowie das Koffeinpräparat NoDoz und das Nahrungsergänzungsmittel Gas-X Prevention (α-Galactosidase). Die Präparate wurden alle im selben Werk hergestellt. Inzwischen hat Novartis die Produktion und die Lieferung gestoppt. Verbraucher sollen die betroffenen Präparate entweder entsorgen oder an Novartis zurückschicken.

Bislang gibt es nach Angaben des Konzerns keine Berichte über unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Zusammenhang mit den Mängeln. Die US-Kontrollbehörde FDA sei über den freiwilligen Rückruf informiert worden.

Wann die Produktion wiederaufgenommen werden kann, steht noch nicht fest. Der Konzern schätzt, dass er für den Bereich Consumer Health für das vierte Quartal 2011 eine einmalige Belastung von rund 120 Millionen US-Dollar (94 Millionen Euro) verbuchen muss.

Novartis ist nicht der einzige Hersteller, der wegen Produktionsmängeln in den Schlagzeilen steht. In den vergangenen Jahren hatte Johnson & Johnson immer wieder Präparate wegen modrigem Geruch zurückrufen müssen. Ein Werk in Fort Washington in Pennsylvania musste geschlossen werden; die FDA hatte die Aufsicht über drei Produktionsstätten übernommen. Auch bei der Boehringer-Tochter Ben Venue gibt es Schwierigkeiten: Vor wenigen Monaten musste die Produktion wegen GMP-Mängeln eingestellt werden; weltweit fehlen derzeit wichtige Infusionsarzneimittel.

 

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