Die Nutzung der Pille als hormonelles Verhütungsmittel ist weiter rückläufig. Immer weniger Mädchen und junge Frauen entscheiden sich für diese Methode. Ein Wandel, der sich laut aktueller Daten der Techniker Krankenkasse (TK) deutlich in den Verordnungszahlen widerspiegelt. Neben einem generellen Rückgang zeigen sich dabei auch starke regionale Unterschiede.
Der Anteil junger Frauen, die zur Verhütung die Antibabypille verwenden, sinkt in Deutschland weiterhin deutlich. Laut einer Auswertung der TK, erhielten im Jahr 2023 nur noch 26 Prozent der 13- bis 21-jährigen TK-versicherten Frauen ein Rezept für die Pille – das entspricht etwa jeder vierten jungen Frau. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag dieser Anteil noch bei 39 Prozent, 2022 bei 28 Prozent.
Besonders auffällig sind dabei die regionalen Unterschiede. In Berlin etwa wurden im vergangenen Jahr nur 17 Prozent der jungen Frauen die Pille verschrieben, im Saarland hingegen 34 Prozent.
Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, betont: „Uns ist wichtig, dass sich junge Menschen mit dem Thema beschäftigen und gemeinsam mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt eine informierte Entscheidung treffen.“ Dabei gehe es keineswegs darum, die Pille grundsätzlich zu kritisieren. Sie bleibe eines der sichersten Verhütungsmittel, könne jedoch – wie jedes Arzneimittel – Nebenwirkungen mit sich bringen.
Ein entscheidender Punkt bei der Wahl der Antibabypille ist das jeweilige Präparat. Laut TK zeigen Studien, dass neuere Pillen mit bestimmten Gestagenen ein höheres Risiko für Thrombosen aufweisen als ältere Präparate. Besorgniserregend ist: Rund die Hälfte der jungen Pillen-Nutzerinnen erhielt im vergangenen Jahr ein Präparat mit vergleichsweise erhöhtem Thromboserisiko.
Die TK appelliert daher an junge Frauen und deren Eltern, sich intensiv mit den unterschiedlichen Wirkstoffen und Risiken auseinanderzusetzen. Eine fundierte Aufklärung über die Vor- und Nachteile verschiedener Verhütungsmethoden sei essenziell für eine verantwortungsvolle Entscheidung.
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