Bioelektronik

Google und GSK starten Medizinprojekt

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Berlin -

Der Internetkonzern Google und Großbritanniens führender Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) arbeiten zukünftig zusammen. Die beiden Unternehmen wollen die Firma „Galvani Bioelectronics“ gründen. Google und GSK planen, Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung bioelektronischer Medizin voranzutreiben.

In den kommenden sieben Jahren würden Google und GSK rund 540 Millionen Pfund in das Unternehmen investieren. Der Unternehmenssitz soll London sein. Das gaben Googles Biowissenschaftssparte Verily Life Science (ehemals Google Life Sciences) und der Hersteller bekannt. GSK wird 55 Prozent der Anteile halten, Verily 45 Prozent.

Galvani spezialisiere sich auf die Herstellung miniaturisierter, implantierbarer Geräte, die elektronische Signale im Nervensystem des menschlichen Körpers umwandeln können. So sollen chronische Erkrankungen wie Diabetes, Arthritis und Asthma behandelt werden. Gerade bei diesen Krankheiten treten unregelmäßige und wechselhafte Impulse in den Nervenbahnen auf.

Das neue Unternehmen werde sich anfangs mit der prinzipiellen Durchführbarkeit des Vorhabens beschäftigen. Dazu zählen neben der Beschaffung von Machbarkeitsstudien zu entzündlichen, metabolischen und hormonellen Krankheiten, auch die Entwicklung medizinischer Miniaturprodukte.

„Viele Vorgänge im menschlichen Körper werden durch elektronische Signale kontrolliert, die das Nervensystem und die Organe steuern. Bei chronischen Krankheiten können diese gestört sein. Es ist unsere Vision, die neuesten Entwicklungen aus der Biologie und Technologie zu nutzen, um diese elektronische Unterhaltung zu interpretieren und abweichende Muster in Krankheitsfällen zu korrigieren“, sagt Vorstandschef in spe Moncef Slaoui.

Habe das Unternehmen Erfolg, könnte es mit der Bioelektronik in Zukunft eine alternative Behandlungsmöglichkeit zu den traditionellen medizinischen Produkten und Arzneimitteln geben, heißt es.

GSK ist seit 2012 in der bioelektronischen Medizin aktiv. Verily entwickelt Soft- und Hardware für den Gesundheitsbereich. Mit dem Hersteller Novartis entwickelte sie bereits Kontaktlinsen, die Glukose messen, und mit Biogen erforschte sie mittels Sensoren und Datenanalyse-Tools das Fortschreiten von Multipler Sklerose. Im Dezember gründete Verily mit Johnson & Johnson eine Firma für Roboterchirurgie.

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