Mauerwerk trocknen

Gesundheitsrisiko Schimmel

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Berlin -

Nach dem Hochwasser verbleiben neben Trümmern und Schlamm vor allem durchnässte Fußböden und feuchte Hauswände. Feuchtes Mauerwerk sollte nicht unterschätzt werden. Die Feuchtigkeit sollte so schnell wie möglich entfernt werden. Eine Spätfolge von nassen Wänden und Böden kann Schimmel sein. Nicht immer ist dieser sofort sichtbar. Je nach Art und Ausmaß kann Schimmel zu gesundheitlichen Problemen führen.

Nicht nur Hochwasser kann zu Schimmel in der Wohnung führen. Auch Rohrbrüche, ungenügendes Austrocknen bei Neubauten oder eine dauerhaft erhöhte Raumfeuchte bei schlechtem Lüften können zur Schimmelbildung führen. Wie schädlich der dann entstehende Schimmel ist, hängt von der Art des Pilzes und der Anzahl der Sporen ab. Generell kann jeder Schimmelpilz zu allergischen Reaktionen führen.

Ohne äußerliche Einflüsse wie Umweltkatastrophen oder Rohrbrüche lässt sich Schimmelbildung mit dem richtigen Lüften und Heizen gut vermeiden. Wichtig hierfür ist auch der Zustand der Fassade. Bei unzureichender Wärmedämmung kann Schimmelbildung gehäuft auftreten. Wer in diesem Fall dauerhaft Schimmel vermeiden möchte, der muss eine neue Dämmung anbringen. Kleine Ecken im Bad oder der Küche können mit Schimmelbeseitiger bearbeitet werden. Solche Sprays oder Schäume setzen zumeist auf Substanzen wie hochprozentigen Alkohol oder Chlor. Chlor wirkt gleichzeitig bleichend, sodass gelb-braune Flecken auf den Wänden und Tapeten gleichzeitig beseitigt werden.

Wie gesundheitsschädlich ist Schimmel?

Je höher die Schimmelbelastung ist, desto höher auch die gesundheitlichen Risiken. Das Risiko für Atemwegsinfektionen und -erkrankungen steigt. Personen, die dauerhaft in einer mit Schimmel durchzogenen Wohnung leben, haben ein höheres Risiko für eine Asthmaerkrankung. Symptome wie Schnupfen, eine verstopfte Nase, Husten oder tränende Augen können eine Reaktion auf den Schimmel sein. Gerade bei großflächigem Befall lohnt es sich einen Fachmann zu beauftragen. Manche Schimmelarten sind hartnäckig – eher gesagt dessen Sporen – so dass auch bei optisch einwandfreiem Zustand immer noch Sporen im Haus verbleiben.

Die Symptome sollten bei Schimmelverdacht oder wissentlichem Schimmelbefall nicht einfach ignoriert werden. Nasenspray, Hustensaft & Co. führen zwar zu einer Symptomlinderung, beseitigen jedoch nicht den Auslöser.

Sporen sind bei Pilzen eine Vermehrungsform, die der Fortpflanzung dienen. Sie weisen eine sehr hohe Tenazität – also eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen – auf. Sporen können neben Symptomen in den Atemwegen aber auch zu Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder Kopfschmerzen führen. Je nach Schimmelpilzallergie können unterschiedliche Symptome vorherrschend sein.

An Schutzausrüstung denken

Wer den Schimmel selbst beseitigen will, der sollte eine geeignete Schutzausrüstung anlegen. Denn bei der Abreinigung werden Partikel in die Luft abgegeben, die dann eingeatmet werden können. Neben einer geeigneten Maske sollten Handschuhe und Schutzbrille genutzt werden. „Allergiker sowie Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem sollten von vornherein keine Sanierungsarbeiten selbst durchführen oder dabei anwesend sein“, warnt Diplom Biologin Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Zu hoch sei das Risiko von Reaktionen.

Nicht jeder Mensch reagiert allergisch auf Schimmelpilze. Doch gerade vorbelastete Menschen (Asthma, COPD) und Säuglinge sowie Kleinkinder können allergische Reaktionen zeigen. „In seltenen Fällen kann es bei stark immungeschwächten Menschen zu Schimmelpilzinfektionen kommen“, erklärt Schwalfenbach. Auch ältere Menschen und frisch Operierte zählen zu der Gruppe, die ein höheres Allergierisiko gegenüber Schimmelpilzen und -sporen aufweist.

Übrigens: Dass der schwarze Schimmel der mit Abstand gefährlichste Schimmel sei, stimmt so nicht. Aufgrund seiner dunklen Färbung wird er meist nur sehr schnell sichtbar und erscheint besonders gefährlich. Der schwarze Schimmel kann genau wie andere Pilze Allergien auslösen.

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