Das blaue Wunder im Bett: 20 Jahre Viagra dpa/APOTHEKE ADHOC, 22.03.2018 12:24 Uhr
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Am 27. März 1998, kam der Wirkstoff Sildenafil unter dem Markennamen „Viagra“ in den USA auf den Markt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Längere Wirkdauer bei weniger Nebenwirkungen: Tadalafil besitzt eine mittlere Halbwertszeit von 17,5 Stunden und erreicht bereits nach zwei Stunden die maximale Plasmakonzentration. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Sildenafil hingegen erreicht bereits nach einer Stunde den maximalen Plasmaspiegel und besitzt eine Halbwertszeit von nur vier Stunden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Arzneistoffe hemmen selektiv und reversibel PDE-5 und verhindern so den Abbau von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP). Foto: Tim Reckmann/pixelio.de
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Fettes Essen kann den Wirkeintritt von Sildenafil verzögern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Tadalafil kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Dritter PDE-5-Hemmer ist Vardenafil, enthalten in Levitra (Bayer). Die Halbswertszeit ist mit Sildenafil vergleichbar und beträgt vier bis fünf Stunden. Foto: Elke Hinkelbein
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Wie Revatio (Sildenafil 20 mg, Pfizer) kann Adcirca (Tadalafil 20 mg, Lilly) zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) der WHO-Funktionsklasse II und III eingesetzt.
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Die Wirkstoffe sollen die körperliche Leistungsfähigkeit bei Erwachsenen verbessern. Foto: Pixabay
Washington/Berlin - Der Viagra-Wirkstoff Sildenafil hilft gegen Höhenangst und hält Schnittblumen frisch. Vor allem aber unterstützt die blaue Pille seit zwei Jahrzehnten Millionen Männer mit Erektionsstörungen.
Vor 25 Jahren waren Forscher der Firma Pfizer eigentlich auf der Suche nach einem Medikament gegen Bluthochdruck. Doch als Minenarbeiter in England den Wirkstoff in einer Studie testeten, traten unerwartete Nebenwirkungen zu Tage: Die Männer berichteten, durchaus erfreut, das Mittel verschaffe ihnen häufiger und längere Erektionen. „Das war der Durchbruch“, erinnert sich der Chemiker Professor Dr. David Brown in einem Interview an den Moment, an dem seine Kollegen das Potenzial des Zufallsfundes noch gar nicht sahen.
Fünf Jahre später, am 27. März 1998, kam der Wirkstoff Sildenafil unter dem Markennamen Viagra in den USA auf den Markt – begleitet von einer fulminanten „Time“-Coverstory mit dem Titel „Die Potenz-Pille“. Ein halbes Jahr später war sie auch in Europa erhältlich. Seitdem hat die kleine blaue Tablette das Sexleben von zahlreichen Männern – und Frauen – weltweit verändert: Mehr als 64 Millionen Männern schluckten bisher insgesamt über drei Milliarden Pillen, berichtet Pfizer. Das Unternehmen machte Milliardengewinne.
Heute sprechen Experten vom „Viagra-Effekt“ – denn mit dem Aufkommen der Tablette trauten sich Männer erstmals im größeren Umfang über ihre Probleme im Bett zu sprechen. „Früher haben Männer oft zehn bis 20 Jahre gewartet. Jetzt kommen Patienten teilweise schon nach drei bis sechs Monaten zu mir in die Sprechstunde“, berichtet der Urologe Dr. Frank Sommer, Universitätsprofessor für Männergesundheit in Hamburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit.
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