Asthma durch Reinigungsmittel? APOTHEKE ADHOC, 16.03.2020 08:58 Uhr
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Viel hilft viel? Nicht immer: Denn einer Studie zufolge kann der vermehrte Einsatz von Reinigungsmitteln Asthmaerkrankungen bei Kindern begünstigen. Foto: VGstockstudio/shutterstock.com
Berlin - Hygiene im Haushalt ist wichtig, um Bakterien & Co. zu entfernen und so verschiedenen Krankheiten vorzubeugen. Doch zuviel des Guten kann einen gegenteiligen Effekt haben: Die häufige Verwendung könnte dazu beitragen Asthmaerkrankungen im Kindesalter zu begünstigen, wie eine kanadische Studie zeigt.
Kontakt im Kindesalter als Auslöser?
Da sich Kinder besonders viel auf den Fußböden bewegen, sind sie vermehrt mit Reinigungsmitteln für den Bodenbelag in Kontakt. Diese gelten jedoch als mögliche Auslöser für allergisches Asthma im Erwachsenenalter. Vor allem solche, die Duftstoffe enthalten. Die ersten Lebensjahre gelten dabei als Weichenstellung, da bereits in jungem Alter viele Asthmaerkrankungen ihren Ursprung haben.
Kanadische Studie begleitet Kinder
Die prospektive Beobachtungsstudie der Simon Fraser Universität in Vancouver hat mithilfe von Daten der CHILD-Studie untersucht, ob Kinder in Haushalten, in denen häufig Reinigungsmittel verwendet werden, ein erhöhtes Risiko auf Asthmaerkrankungen haben. Die Ergebnisse der Studie bestätigen dies. Durch die Studie wurden knapp 3500 Kinder aus vier kanadischen Großstädten seit der Schwangerschaft der Mütter zwischen 2009 und 2012 begleitet.
Die Eltern füllten im Alter der Kinder von drei bis vier Monaten einen Fragebogen aus, der Angaben zu den im Haushalt verwendeten Reinigungsmitteln und deren Benutzungshäufigkeit enthielt. Anschließend setzten die Forschen die Antworten der Eltern mit der Erkrankungshäufigkeit von Atemwegsbeschwerden und Atopien der Kinder im Alter von drei Jahren in Beziehung. Dabei stellten sie fest, dass die Kinder aus den Haushalten mit einer häufigeren Verwendung von Reinigungsmitteln später häufiger unter Asthmaerkrankungen und Atembeschwerden litten. Bei Haushalten mit einem sparsameren Einsatz war dies seltener der Fall.
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