Arzneimittelanwendung

Apotheker bei Antibiotika selten gefragt

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Antibiotika können Viren abtöten, werden sie aber unnötig eingenommen, können sie unwirksam werden - so ist laut einer Umfrage der EU-Kommission das Wissen der Europäer über die Antiinfektiva. Demnach denkt jeder zweite EU-Bürger, dass Antibiotika auch bei grippalem Infekt und Grippe eingenommen werden können. Apotheker werden nur von jedem zweiten Befragten in Sachen Infektbekämpfung befragt.

Das gesamteuropäische Ergebnis spiegelt sich auch in Deutschland wider: 53 Prozent der Befragten denken, dass Antibiotika gegen Viruserkrankungen helfen. Nur knapp ein Drittel weiß, dass die Antiinfektiva bei Viren nicht wirksam sind.

Viel besser sind die Europäer dagegen über die Risiken einer unsachgemäßen Einnahme von Antibiotika aufgeklärt: Vier von fünf Bürgern wissen, dass die Erreger Resistenzen entwickeln können, wenn die Wirkstoffe unnötig eingenommen werden. Knapp 70 Prozent waren über häufige Nebenwirkungen wie Durchfall aufgeklärt. In Deutschland kannten sogar drei Viertel der Befragten die unerwünschten Arzneimittelwirkungen.

Nach den Ärzten (88 Prozent) gelten Apotheker (42 Prozent) als zuverlässige Quelle für Informationen über Antibiotika. In Deutschland genießen die Heilberufler ein etwas größeres Vertrauen als im EU-Durchschnitt: 91 Prozent der Befragten gaben an, sich bei Ärzten zu den Arzneimitteln zu informieren, 48 Prozent in Apotheken.

Der Umfrage zufolge haben vier von zehn EU-Bürgern in den vergangenen zwölf Monaten antibiotische Wirkstoffe eingenommen. In Deutschland waren es dagegen nur 28 Prozent. Für die Erhebung wurden in der Bundesrepublik rund 1500 Personen befragt, EU-weit waren es mehr als 26.000.

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