ADHS-Medikamente

Elvanse wird Betäubungsmittel

, Uhr aktualisiert am 27.05.2013 09:54 Uhr
Berlin -

Im Juni wird Shire das ADHS-Medikament Elvanse (Lisdexamfetamin, Shire)

auf den Markt bringen. Schon bald könnte das Präparat dann

Betäubungsmittel werden: Das Bundeskabinett hat der Änderungsverordnung

heute zugestimmt, mit der der Wirkstoff in die Anlage 3 des

Betäubungsmittelgesetzes aufgenommen werden soll.

Lisdexamfetamin ist ein Prodrug zu Dexamfetamin, das seit Anfang 2011 unter dem Namen Attenin von Medice auf dem Markt ist. Das Präparat wird aber nur einmal morgens verabreicht und kann mit oder ohne gleichzeitige Nahrungsaufnahme eingenommen werden. Eingesetzt werden kann das Präparat bei Kindern und Jugendlichen ab sechs Jahren, die unzureichend auf Methylphenidat angesprochen haben.

In den USA ist das Produkt unter dem Namen Vyvanse als Erstlinienpräparat bereits seit 2007 auf dem Markt, in Kanada seit 2010 und in Brasilien (Venvanse) seit 2011.

Ebenfalls in die Anlage der verkehrs- und verordnungsfähigen Wirkstoffe aufgenommen soll das Thienodiazepin Etizolam. Der Sachverständigenausschuss für Betäubungsmittel hatte im Dezember die Aufnahme des stark wirkenden Benzodiazepins empfohlen. Ein Fertigarzneimittel gibt es aber nicht.

Schließlich soll das Benzodiazepin Phenazepam in die Anlage aufgenommen werden. In den baltischen Ländern und in Russland seien Fertigarzneimittel in Tablettenform und als Infusion zugelassen, die zur Sedierung bei Operationen, als Antiepileptika, zum Alkoholentzug und bei Angststörungen eingesetzt werden. Wie für andere Benzodiazepine sei die Aufnahme beider Stoffe geboten, so das BMG.

Ansonsten enthält die Verordnung 24 weitere psychoaktive Substanzen, bei denen mit der Aufnahme in die entsprechenden Anlagen der Missbrauch eingedämmt werden soll. Betroffen sind synthetische Cannabinoide und synthetische Derivate des Cathinons, Amfetamins und Phencyclidins.

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