Infektionskrankheiten

WHO: Lepra wütet in Asien

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Jedes Jahr erkranken allein im asiatisch-pazifischen Raum mehr als 5000 Menschen an Lepra. Und das, obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die heimtückische Krankheit seit 1991 in der Region als ausgerottet einstuft. „Lepra wütet noch immer im Westpazifik“, sagte der WHO-Regionaldirektor Shin Young-Soo am Montag am Rande einer dreitägigen Lepra-Konferenz in Manila. Allein auf China und die Philippinen entfielen rund zwei Drittel der Neuerkrankungen.

Nach den Kriterien der WHO gilt eine Krankheit als ausgerottet, wenn auf 10.000 Menschen weniger als ein Krankheitsfall auftritt. Zwar sei die Verbreitung von Lepra seit 1991 um rund 90 Prozent zurückgegangen. Doch niemand solle sich davon beirren lassen, warnte Shin. „Ich habe die Befürchtung, dass unsere lobenswerten Erfolge beim Eindämmen der Krankheit als eine wirkliche Ausrottung fehlinterpretiert werden und zu Selbstgefälligkeit führen“, sagte er. „Das wäre ein Desaster für die besonders gefährdeten Menschen.“

Lepra ist eine Bakterieninfektion der Haut und des Nervensystems. Die Krankheit ist heilbar, viele Menschen haben aber keinen Zugang zu Medikamenten. Es müsse besser nach den Kranken gesucht werden: „Wir haben kostenlose Medizin, wir haben das Wissen, und wenn wir die Patienten finden können, dann können wir sie auch behandeln und die Ausbreitung stoppen“, sagte Shin. Weltweit gibt es bis zu vier Millionen Leprakranke, vor allem in Teilen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas.

 

 

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