Klinikkeime

Gefährliche MRSA-Keime in Grillfleisch gefunden

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Berlin -

Die als Krankenhauserreger gefürchteten MRSA-Keime finden sich einer Untersuchung zufolge in vielen abgepackten marinierten Grillfleischprodukten. In dem Test waren 14 Prozent aller Proben mit den Keimen befallen, die Wundinfektionen und Atemwegsentzündungen auslösen können, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet.

Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte in 13 Städten abgepacktes Grillfleisch einkaufen und untersuchen lassen. Eingekauft wurde für die Untersuchung in allen gängigen Supermärkten und Discountern. Die Tester fanden die Keime zum Beispiel bei Schweinenackensteaks in Pfeffermarinade oder marinierten Putenhacksteaks.

Krankenhauskeime wie MRSA haben Resistenzen gegen einen Großteil der gebräuchlichen Antibiotika entwickelt und können deswegen nur schwer bekämpft werden. Experten vermuten, dass ein zu häufiger Einsatz von Antibiotika in der Tiermast, aber auch beim Menschen, zur Entwicklung dieser Resistenzen beigetragen hat. Vor allem für Menschen mit einem schwachen Immunsystem – Kranke oder frühgeborene Babys – können die Keime gefährlich werden.

„Die verschiedenen Keimresistenzen sind eine tickende Zeitbombe“, sagte Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen, dem Spiegel. Die Bundesregierung treffe keine entscheidenden Maßnahmen, um den Missbrauch von Antibiotika in der Massentierhaltung zu stoppen.

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