Ein Königreich für ein Apothekenschild! APOTHEKE ADHOC, 24.10.2018 14:54 Uhr
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München bei Nacht. Irgendwo in diesem Häusermeer befindet sich die Klösterl-Apotheke... Foto: Pixabay
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Als Apotheker braucht man oft viel Geduld, nicht nur in München. Liebes Telekom-Marketing! Merken Sie sich dieses freundliche Gesicht, Apotheker Martin Buck scheint Euer geduldigster Kunde Deutschlands zu sein. Apotheker sind so. Foto: Buck
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Auch wenn es manchmal schwerfällt. Ein unachtsamer Telekom-Mitarbeiter legte beispielsweise Festnetz und Internet in Sarahs Dolls Rathaus-Apotheke in Schwerte lahm. Foto: Rathaus-Apotheke Schwerte
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Eine knappe Woche lang mussten Doll und ihre Mitarbeiterinnen die privaten Smartphones für den Apothekenbetrieb einsetzen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als Anja Nott in Rauenberg ihren Ostermontagsnotdienst antrat, wollte das Telefon keinen Mucks von sich geben. Foto: Trauben-Apotheke
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Seit sie ihre Trauben-Apotheke auf VoIP umgestellt hat, häufen sich die Kommunikationspannen. Foto: Trauben-Apotheke
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Drei Telefone, ein Mobil- und ein Faxgerät sind bei einem Crash betroffen. Die Kunden erhalten aber ein normales Freizeichen. Foto: Trauben-Apotheke
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Auch andere Kollegen werden von der Telekom ausgebremst: Susanne Bormann aus Blankenburg im Harz hatte bei der Neueröffnung ihrer Apotheke noch keine Festnetznummer. Foto: Apotheke im Nord Harz Center
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Erst nachdem ihr Besitzer an den Telekom-Vorstand schrieb, kam die Harztor-Apotheke in Northeim wieder ans Netz. Foto: Harztor-Apotheke
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Womöglich wäre die Beschwerde schneller bearbeitet worden, wäre Apotheker Schmidt nicht mit all seinen vier Betrieben (hier die Mühlen-Apotheke) zu einem anderen Anbieter gewechselt. Foto: Mühlen-Apotheke
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Sechs Wochen musste Johannes Rainer Klotsche in Bischofswerda nach einem Wechsel zur Telekom ohne die vertraute Apothekennummer auskommen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Erst Anfang November 2017 schaltete die Telekom den Anschluss mit neuer Nummer endlich frei, jetzt ist die vertraute Nummer zumindest aus dem Ortsnetz erreichbar. Foto: Elke Hinkelbein
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Mehr als zehn Wochen gab es in der Löwen-Apotheke in Warendorf weder Telefon noch Internet, weil bei Bauarbeiten ein Kabel beschädigt wurde. Foto: Löwen-Apotheke
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Erst als er seine Geschichte in den regionalen Medien erzählte, sah sich der Netzbetreiber Telekom in der Lage, das Problem zu lösen. Foto: Löwen-Apotheke
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Kein Anschluss unter dieser Nummer: Vier Monaten lang war die Hirsch-Apotheke von Georg Eduard Blatzheim kaum noch telefonisch erreichbar. Foto: Hirsch-Apotheke
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Am Anfang hätten ihm die Servicemitarbeiter erklärt, dass im Netz alles in Ordnung ist und das Problem daher bei der Telefonanlage der Hirsch-Apotheke liegen müsse. Foto: Hirsch-Apotheke
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Der Apotheker ließ die Telefonanlage und die Fritzbox austauschen. Doch gebracht hat es nichts. Foto: Hirsch-Apotheke
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Vom Anbieter Unitymedia fühlt sich der Apotheker allein gelassen. Foto: Hirsch-Apotheke
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Nicht nur der Apotheker scheint betroffen zu sein. Mittlerweile habe er von mehreren Kunden gehört, dass sie ebenfalls mit solchen Probleme mit Unitymedia kämpfen.
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Telefon abgeschaltet: Eine Apotheke im Saarland wurde von der Telekom im Notdienst lahmgelegt. Foto: Elke Hinkelbein
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Auch Apotheker Lutz Steinfurth hatte mächtig Ärger mit der Telekom – und geht nun gerichtlich gegen das Unternehmen vor. Foto: Telekom
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„Bei der Umstellung auf All-IP in meiner Apothekenfiliale in Hückelhoven ist so ziemlich alles schief gelaufen, was schief laufen kann“, schrieb Steinfurth Mitte der Woche an die Telekom. Foto: Dave Crosby/Flickr
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Da hatte er nach zwei Wochen immerhin wieder Internet und EC-Cash. Foto: Elke Hinkelbein
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An Faxen war ebenfalls nicht zu denken. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Nach einem Hin und Her zwischen Apotheker und Telekom kam es zum Totalausfall: Mit dem vorhandenen Router würde es keine Probleme geben, sagte der Techniker am 9. Mai. Am 10. Mai war das Telefon tot, Internet und Fax ebenfalls – die Apotheke war lahmgelegt. Foto: Telekom
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Doch auch bei anderen Geräten können Schwierigkeiten auftreten. Alarmanlagen beispielsweise nutzen bislang mitunter die Telefonleitungen. Foto: Elke Hinkelbein
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Auch Rauchmelder können betroffen sein. Foto: Thorben Wengert/Pixelio
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Anders als die bisherigen Analog- und ISDN-Anschlüsse funktioniert ein IP-Anschluss nicht mehr, wenn der Strom ausfällt. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Eigentlich könnte sich Apotheker Johannes Zeise-Wallbrecher aus München über seine gute Altstadt-Lage freuen. Tagsüber gilt das auch. Aber nachts irren die Menschen oft durch die Gässchen, auf der Suche nach der Notdienst-Apotheke. Ein Schild mit Hinweis auf die Klösterl-Apotheke würde helfen, der Apotheker darf aber keines aufstellen. Kunden beschimpfen ihn deswegen auch noch.
In der Tageszeitung tz klagt der verzweifelte Apotheker sein Leid: „Die Kunden finden meine Apotheke nicht.“ Er residiert mitten in der Stadt und ist gleichzeitig fast unsichtbar. Seine Apotheke liegt im Färbergraben, ein bisschen versteckt zwischen der großen Neuhauser Straße, die in die Kaufinger Straße übergeht. Beide Boulevards sind bei Einheimischen und Touristen beliebt als Einkaufsparadies.
Zeise-Wallbrechers Klösterl-Apotheke ist eine von dreien in der Altstadt, alle 27 Tage ist er mit dem Nachtdienst an der Reihe. Gerne hätte er ein Schild mit Hinweis zu seiner Apotheke aufgestellt, die sich im Rückgebäude eines großen Geschäfts für Taucherzubehör befindet. Seit eineinhalb Jahren kämpft er dafür. Bislang vergeblich.
Erst legte sich der Immobilienbesitzer quer, der ein geplantes, schlichtes Schild nicht genehmigte. Er hatte Bedenken, dass das andere Geschäftsinhaber inspirieren könnte und befürchtete ein Schildermeer. Danach bat Zeise-Wallbrecher, so berichtet die tz, die Stadt um Hilfe. Eine Eisenstange, an der ein Schild befestigt ist, sollte das Problem elegant lösen. Wieder erfolgte ein Rückschlag: Das Münchner Referat für Stadtplanung und Bauordnung lehnte das Ansinnen ab, weil sich das Schild – logischerweise – nicht am Haus der Apotheke, sondern auf dem Weg dorthin befinden sollte. Kunden, die die Apotheke schon gefunden haben, benötigen ja kein Schild mehr. Die Münchner Beamten schätzten das Schild jedenfalls als eine „Werbeanlage“ ein. Antrag abgelehnt.
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