Apothekenprotest: „Alle Abgeordneten haben abgesagt“

Berlin -

Der heutige Apothekenprotest wurde in ganz Deutschland von vielen Apotheken ernst genommen und ausgiebig geplant. So auch in Baden-Württemberg, in der Adler Apotheke in Ellwangen. Inhaber Dr. Richard Krombholz hatte eigens für den Protesttag ein riesiges Banner anfertigen lassen und war mit weiteren Kolleg:innen auf dem Marktplatz präsent.

Direkt im Zentrum von Ellwangen (Jagst) im Osten Baden-Württembergs, hatte Krombholz mit etwa 20 weiteren Apothekenmitarbeiter:innen einen Wochenmarktstand auf dem Marktplatz aufgebaut. Die drittgrößte Stadt des Ostalbkreises ist auch für die umliegenden Gemeinden ein Mittelzentrum und daher ein Anlaufpunkt für viele Menschen: „Wir haben einen großen Pavillon und Stehtische aufgebaut. Von jeder umliegenden Apotheke unterstützen mindestens jeweils vier Mitarbeiter:innen den Protest auf dem Markt. Unser Ziel ist es, mit sovielen Menschen wie möglich ins Gespräch zu kommen“, so Krombholz.

„Einige lassen das Licht aus“

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg hatte erst kürzlich in einem Schreiben zur Protestbeteiligung der Apotheken informiert: „Es werden sich etwa 80 Prozent der Kolleg:innen beteiligen. Center-Apotheken haben es wegen der vertraglich festgelegten Öffnungszeiten schwerer und können nicht einfach schließen. Aber viele lassen die Lichter heute aus und haben die Schaufenster dekoriert. Einige bieten eine Art Notdienst an“, so Krombholz.

Der Apotheker hatte vorab auch die Lokalpresse informiert und etliche Abgeordnete angerufen: „Uns kommt leider die Bundestagssitzungswoche in Berlin in die Quere, deswegen haben alle Abgeordneten sofort abgesagt. Ich hatte gehofft, den ein oder anderen einzuladen, um sich vor Ort ein Bild machen zu können.“