Nordkorea

Amputationen ohne Narkose

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Immer mehr Menschen in Nordkorea haben laut Amnesty International (AI) keinen Zugang zu einer angemessenen ärztlichen Grundversorgung mehr. Amputationen und andere Operationen ohne Narkose seien nur ein Anzeichen für den alarmierenden Zustand des Gesundheitswesens, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation über das Gesundheitssystem des kommunistischen Landes.

AI wirft dem Regime in Pjöngjang eine „verfehlte oder kontraproduktive“ Gesundheitspolitik vor. „Nordkorea ist es nicht gelungen, den grundlegenden Gesundheits- und Existenzbedarf der Bevölkerung zu sichern“, schreibt die stellvertretende Leiterin des AI-Büros für die Region Asien-Pazifik, Catherine Baber, in dem Bericht. Dies sei vor allem für Menschen der Fall, die sich wegen ihrer Armut keine medizinische Versorgung leisten könnten.

Der Staat behaupte, die Gesundheitsversorgung sei für alle frei, berichtet AI. Doch Zeugen hätten erzählt, dass die Bürger seit den 90er Jahren für alle Gesundheitsdienste bezahlen müssten. AI hatte für seinen Bericht mehr als 40 Nordkoreaner interviewt, die zwischen 2004 und 2009 aus ihrer weitgehend isolierten Heimat geflohen waren. Fachleute im Gesundheitswesen, die mit Nordkorea zusammenarbeiten, wurden ebenfalls befragt.

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