Suchterkrankungen

Alkoholiker verlieren 20 Jahre

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Berlin -

Alkoholabhängige haben eine um 20 Jahre geringere Lebenserwartung als Menschen, die nie alkoholabhängig waren. Das geht aus einer Langzeitstudie von Greifswalder und Lübecker Wissenschaftlern über den Verlauf von Alkoholkonsum und Tabakrauchen hervor. Demnach starben Frauen, die alkoholabhängig waren, durchschnittlich mit 60 Jahren, Männer mit 58 Jahren. Die Ergebnisse der von den Forschern als repräsentativ eingestuften Studie erscheinen im Januar in der US-Fachzeitschrift „Alcoholism: Clinical & Experimental Research“ (ACER).

Die Experten hatten im Jahr 1996 die Gesundheitsdaten von 4070 Menschen gesammelt und ausgewertet. Dabei handelte es sich um Einwohner Lübecks und 46 umliegender Gemeinden, die über die Einwohnermeldeämter zufällig ausgewählt wurden. Von ihnen waren 153 als alkoholabhängig diagnostiziert worden. Davon konnten wiederum 149 (119 Männer und 30 Frauen) über 14 Jahre beobachtet werden.

Verglichen mit der jeweils gleichaltrigen Normalbevölkerung war die Sterberate von Alkoholikerinnen um das 4,6-fache erhöht, von männlichen Alkoholikern um das 1,9-fache. Woran die Betroffenen genau starben, wurde allerdings nicht untersucht.

Den Ergebnissen zufolge hat zudem eine Alkoholtherapie keine positive Auswirkung auf die Lebenserwartung. Knapp 23 Prozent der 149 Alkoholabhängigen hatten im Laufe der 14 Jahre eine mehrmonatige Entwöhnungstherapie absolviert, weitere 6,7 Prozent lediglich eine Entgiftung.

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