Epidemie

Ärzte fordern Impfpflicht für Masern

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Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln hat dringend zur Masernimpfung geraten. In der Schweiz seien seit Beginn des Jahres 1000 Menschen, meist Kinder und Jugendliche, erkrankt, und die Epidemie weite sich nach Deutschland aus. Im benachbarten Baden-Württemberg seien mittlerweile rund 100 und in Bayern 35 Menschen mit dem hoch ansteckenden Virus infiziert.

Deshalb fordern BVKJ und das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) gesetzlich geregelte Impfungen, wie zum Beispiel in Nord- und Südamerika und in Skandinavien. In diesen Ländern dürfe kein Kind eine Gemeinschaftseinrichtung ohne einen vollständigen Impfstatus besuchen, sagte Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des BVKJ.

Auch das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) hatte kürzlich gemeldet, dass der Impfschutz für Vorschulkinder in Deutschland bei Masern noch immer unzureichend ist. Zwar habe sich die Impfrate in den vergangenen Jahren verbessert, zur Ausrottung der Masern, die weltweit für das Jahr 2010 angestrebt ist, reichen diese Werte nach RKI-Angaben jedoch nicht aus.

Angesichts der Fußballeuropameisterschaft im Sommer dieses Jahres, ruft der BVKJ alle Touristen und Besucher der Schweiz zur Impfung auf. „Mit dem Erkrankungsalter steigt auch die Zahl der Komplikationen“, warnte Hartmann.

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