Pharmahandelskonzerne

McKesson: Plan B für Celesio

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Berlin -

Dass die Aktie von Celesio nach dem Scheitern der Übernahme durch McKesson „nur“ auf 20 Euro abstürzte und sich mittlerweile sogar bei knapp 23 Euro berappelt hat, legt die Vermutung nahe, dass die Branche an einen Plan B glaubt. Tatsächlich hat McKesson-Chef John Hammergren kurz nach Bekanntgabe der Auszählung Alternativen zur Übernahme ins Spiel gebracht.

„Ich bin überzeugt, dass ein Joint Venture mit Celesio oder eine Einkaufskooperation Optionen für uns sind“, sagte Hammergren bei einer Konferenz der Investmentbank J.P. Morgan in San Francisco.

Schon in der Vergangenheit habe man mit Celesio verschiedene Möglichkeiten sondiert. „Am Ende haben wir aber die Ansicht vertreten, dass eine Übernahme und die komplette Kontrolle uns einen schnelleren und besseren Durchgriff erlauben als ein Gemeinschaftsunternehmen. Aber natürlich wäre ein Joint Venture eine Alternative, die zu berücksichtigen ist.“

Laut Hammergren muss der gescheiterte Deal nun erst einmal entsprechend den regulatorischen Vorgaben aufgearbeitet werden. Dann werde man sehen, wie ein gemeinsamer Weg aussehen könnte. „Wir sind optimistisch, dass wir Wege zu mehr Größe finden werden. Aber es ist noch nicht klar, ob Celesio dabei eine Rolle spielen wird.“

Man verfolge die Entwicklung am Markt sehr genau und schließe keine strategische Variante grundsätzlich aus, so Hammergren. In kleinem Maßstab werde McKesson sich aber eher nicht engagieren: „Bevor wir in einem Markt aktiv werden, muss jemand anderes Geld in die Hand genommen und die Konsolidierung angestoßen haben“, so der McKesson-Chef.

Das Scheitern war laut Hammergren völlig überraschend gekommen. „Ich kann darüber nur spekulieren, ob Anleger einfach den Termin vergessen hatten“, meinte Hammergren. „Vielleicht haben sie auch warum auch immer geglaubt, es sei mehr drin für sie.“

Ein neues Übernahmeangebot für Celesio könnten die Amerikaner nach Ablauf einer Sperrfrist von einem Jahr vorlegen, es sei denn, der Stuttgarter Konzern und die Finanzaufsicht Bafin spielen mit. Alternativ könnte McKesson über den Markt Aktien einsammeln und ab der Schwelle von 30 Prozent ein neues Angebot vorlegen.

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