Pharmahandelskonzerne

Pinger wird Celesio-Chef

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Jetzt ist es amtlich: Der bisherige Beiersdorf-Markenvorstand Markus Pinger wird neuer Chef von Celesio. Der Aufsichtsrat des Stuttgarter Pharmahändlers berief Pinger heute zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der 1963 geborene Diplom-Kaufmann tritt den Posten zum 15. August an. Da der bisherige Konzernchef Dr. Fritz Oesterle zum 30. Juni ausscheidet, übernimmt Großhandelsvorstand Wolfgang Mähr vorübergehend den Vorstandsvorsitz.

Im März war der Streit zwischen Oesterle und Aufsichtsratschef Professor Dr. Jürgen Kluge eskaliert und hatte zum endgültigen Zerwürfnis geführt. Es habe am notwendigen Vertrauen gefehlt, begründete Kluge bei der Hauptversammlung in Stuttgart im Mai den Aufhebungsvertrag. Nach intensiven Diskussionen mit Oesterle habe der Aufsichtsrat entschieden, dass eine Auflösung die beste Lösung sei.

Zuvor war der Konflikt in der Öffentlichkeit ausgetragen worden: Kluge machte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) seinem Ärger über vermeintliche Defizite bei Celesio öffentlich Luft. Der Celesio-Vorstand konterte geschlossen und warf Kluge in einem Brief, der ebenfalls die FAZ erreichte, Rufschädigung vor.

In dieselbe Kerbe schlugen die Kleinaktionäre bei der Hauptversammlung. Sie wunderten sich auch über die (diesmal in der Financial Times Deutschland publizierte) Stellenbeschreibung, nach der Oesterles Nachfolger als persönliche Kompetenz die absolute Verpflichtung auf die Werte der Haniel-Familie mitzubringen habe. Mit seinem knapp 55-prozentigen Anteilspaket hat der Clan (Metro, CWS-boco, Takkt, ELG) bei Celesio das Sagen. Ob Pinger die gewünschten Eigenschaften mitbringt, wird sich zeigen.

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