Pick-up

dm: Kein Bedarf an Apothekenterminals

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Berlin -

Das Ende des Pick-up-Projekts der Drogeriekette dm in seiner bisherigen Form kam überraschend. Die Kunden können in den Filialen keine Rezepte mehr abgeben oder Arzneimittel bestellen. Christoph Werner, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Marketing und Beschaffung, erklärt die Beweggründe.

Von einer Zusammenarbeit mit der Versandapotheke „Zur Rose“ ist man bei dm nach wie vor überzeugt. „Die Auswertungen der Bestellungen der letzten Monate und Rückmeldungen unserer Kunden haben jedoch ergeben, dass die Bestellmöglichkeit in unseren dm-Märkten nicht den Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden entspricht“, so Werner.

Die Bestellterminals haben in den rund 1600 Filialen der Drogeriekette anscheinend hauptsächlich Platz weggenommen. Der Großteil der Bestellungen bei der Versandapotheke erfolge online, via Telefon oder per Post, so Werner. „Zur Rose“ hatte dies ebenso dargestellt.

Doch die Entscheidung, die Kooperation in ihrer bisherigen Form zu beenden, fiel in Karlsruhe: „Wir haben uns im Austausch mit unserem Kooperationspartner, der Versandapotheke ‚Zur Rose’, dazu entschieden, die Bestellmöglichkeit am Pharma Punkt im dm-Markt ab dem 24. März nicht mehr anzubieten“, so Werner.

Künftig können die Kunden sich die Lieferungen von „Zur Rose“ nur noch in den Filialen der Drogeriekette abholen. Bei diesem Service machen Werner zufolge fast alle Märkte mit. Die Kunden der Versandapotheke werden sogar mit einem Vorteil geködert, diesen Bestellweg zu nutzen: Bei einer Lieferung in einen dm-Markt beträgt der Mindestbestellwert für eine versandkostenfreie Lieferung nur 15 Euro.

Normalerweise entfallen bei „Zur Rose“ die Versandkosten in Höhe von knapp 4 Euro erst ab einem Bestellwert von 25 Euro – und das auch nur bei Online-Bestellungen. Wer per Telefon oder Post ordert, muss für mindestens 40 Euro einkaufen, damit die Versandapotheke keine Gebühren berechnet.

Die Pharma-Punkte in den dm-Märkten hat „Zur Rose“ nur etwas mehr als zwei Jahre betrieben: Anfang 2013 war die Versandapotheke für die Europa Apotheek Venlo (EAV) eingesprungen – dem ersten Pick-up-Partner von dm. Auch die Niederländer mussten die Erfahrung machen, dass die Drogeriekunden das Angebot nicht übermäßig interessierte.

Grundsätzlich sieht man den Abholservice bei dm aber nach wie vor als sinnvolle Ergänzung des eigenen Angebots. „Wir haben uns mit ‚Zur Rose’ für einen Kooperationspartner entschieden, der unser Verständnis von Qualität, Kompetenz und Service teilt sowie zuverlässig und sicher hochwertige Apothekenleistungen anbietet“, so Werner.

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