Biotech-Unternehmen

MSD kauft Strüngmann-Produkte

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Berlin -

Die Hexal-Gründer Dr. Andreas und Dr. Thomas Strüngmann gehören neben dem ehemaligen SAP-Chef Dietmar Hopp (GPC, Agennix, Wilex, CureVac) zu den wenigen großen Biotech-Investoren in Deutschland. Bislang lässt ein großer Erfolg auf sich warten. Doch beim Strüngmann-Projekt AiCuris gibt es jetzt erste Erfolgsmeldungen.

AiCuris hat mehrere Präparate zur Behandlung des humanen Zytomegalie-Virus (HCMV) in der Pipeline. Der Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) hat die weltweiten exklusiven Lizenzrechte für dieses Portfolio erworben. Die Vereinbarung bezieht sich unter anderem auf das antivirale Orphan drug Letermovir.

AiCuris erhält 110 Millionen Euro. Werden weitere Entwicklungs-, Zulassungs- und Vermarktungsziele erreicht, gibt es zusätzlich bis zu 332,5 Millionen Euro. Außerdem wird das Biotech-Unternehmen am Umsatz beteiligt. Merck übernimmt die weitere Entwicklung und deren Kosten.

Für Letomovir wurden bereits positive Daten aus Phase-II-Studien veröffentlicht. Das Präparat muss einmal täglich eingenommen werden und gehört zu der neuen Gruppe der Chinazoline. Der Wirkstoff hemmt die virale Terminase des HCM-Virus. In Europa und den USA hat das Präparat den Orphan drug-Status.

AiCuris war 2006 als Ausgründung vom Pharmakonzern Bayer entstanden und hat neben dem HCMV-Programm weitere Entwicklungen im Bereich Antiinfektiva am Start. Die Strüngmann-Familie ist Hauptgesellschafter des Unternehmens; weitere Beteiligungen gibt es bei 4SC, Ganymed, Glycotope, Nexigen und Medigene.

Außerdem sind die Strüngmanns mit Aristo/Steiner/Lindopharm im Generikabereich sowie mit Emser/Sidroga im OTC-Segment aktiv. Eine Beteiligung gibt es auch am Anzag-Mutterkonzern Alliance Boots.

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