Großhändler

Alliance kürzt Konditionen

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Berlin -

Nach Sparplänen im eigenen Haus hat Alliance Healthcare jetzt offenbar die Apotheken im Visier. Der Frankfurter Großhändler hat ausgewählten Kunden Anpassungen im Vergütungsmodell angekündigt, dabei geht es womöglich um Gebühren und Rabattausschlüsse. Die Informationen sind allerdings recht kryptisch formuliert. Auch der Außendienst will dem Vernehmen nach noch nicht mehr verraten.

Alliance hat die betroffenen Apotheken über „kleinere Anpassungen“ in einigen Bereichen zum 1. Januar informiert. Um das „von unseren Partnern geschätzte Leistungsniveau aufrecht zu erhalten und zu optimieren“, komme man nicht um Veränderungen im Vergütungsmodell herum, heißt es in dem Schreiben von Ende Dezember.

Was genau auf die Apotheken zukommt, wird auf Nachfrage in Frankfurt nicht verraten. Dem Vernehmen nach gibt es unterschiedliche Anpassungen. So will der Großhändler etwa „ungängige Produkte aus dem Ergänzungssortiment“ künftig bonifizieren und skontieren. „Freiwahlartikel, für die uns die Hersteller eine angemessene Spanne gewähren, sind weiterhin im Angebotswesen enthalten“, heißt es in dem Schreiben.

Eine betroffene Apothekerin hat bei ihrem Außendienst nachgefragt, was die Ankündigung für sie konkret bedeutet. Dort vertröstete man sie auf ein persönliches Gespräch. Kürzungen hat es der Apothekerin zufolge bereits bei gut gehenden OTC- und Freiwahlprodukten gegeben. Außerdem seien erstmals seit Jahren Kalender sowie individuelle Weihnachtsgrüße eingespart worden.

Die Tochter von Alliance Boots begründet die Anpassungen mit der Rabattschlacht, dem Anstieg der Energie- und Transportkosten durch die EEG-Umlage oder gesetzlichen Regelungen wie AMNOG oder das Preismoratorium. Dies habe „deutliche Spuren in den Büchern des pharmazeutischen Großhandels hinterlassen“.

Um eine generelle Konditionenkürzung scheint es sich bei den Anpassungen aber nicht zu handeln. Einzelne Apotheker berichten, dass sie zum Jahresende sogar noch einmal nachbessern konnten.

Massive Einschnitte sind dagegen intern geplant. In der Vorweihnachtszeit wurde den Mitarbeitern mitgeteilt, dass 10 Prozent aller Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Auch die Firmenzentrale in Frankfurt steht zur Disposition. Für defizitär arbeitende Niederlassungen gibt es Aktionspläne, die auch Verkleinerungen des Lagerbestands vorsehen.

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