EuGH-Verhandlung

Für Celesio geht es um viel

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Beim Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio hält man sich mit Informationen zur mündlichen Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) bislang zurück. Im Schriftlichen Verfahren hatten die Hamburger Kanzlei Diekmann sowie Professor Christian Koenig von der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn die Celesio-Tochter DocMorris vertreten. Beide werden nach Informationen von APOTHEKE ADHOC am Prozess teilnehmen. Wer jedoch das vom EuGH auf maximal 15 Minuten veranschlagte Plädoyer vortragen wird, war auf Nachfrage nicht zu erfahren. Stattdessen kündigte man bei Celesio für Mittwoch eine Pressemitteilung an.

Für den mehrheitlich zum Haniel-Imperium gehörenden Konzern geht es am 3. September um viel. Denn in beiden Verfahren führt die Spur auch nach Stuttgart: So hält Celesio heute rund 90 Prozent der Anteile an DocMorris und ist damit Haupteigner der Saarbrücker DocMorris-Apotheke, dem Zankapfel im deutschen Vorlageverfahren.

Dem Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Italien ging eine Beschwerde von Celesio voraus, in der im Sommer 2004 ein Beteiligungsverbot für Großhändler an Managementgesellschaften kommunaler Apotheken moniert wurde. Allerdings stellt man in Stuttgart die eigene Rolle in den EU-Verfahren lieber in den Schatten der EU-Institutionen: Zur Präsentation der Jahreszahlen für 2007 am 12. März 2008 in Stuttgart dementierte Celesio-Chef Fritz Oesterle auf Nachfrage von APOTHEKE ADHOC, dass sein Konzern Beschwerden bei der EU-Kommission abgegeben habe, die in einem Vertragsverletzungsverfahren mündeten.

Etwas offener gab sich Oesterle Mitte August gegenüber Analysten: Man rechne damit, dass der Generalanwalt den Parteien noch in der mündlichen Verhandlung mitteile, wann er seine Schlussanträge zu stellen gedenke. Theoretisch sei dies bereits am nächsten Tag möglich; man gehe jedoch von einem Zeitraum von zwei bis drei Monaten aus. Laut Oesterle rechnet man bei Celesio mit einem Urteil für Anfang 2009.

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