Phytohersteller

„Feuerwehrmann“ für Weleda

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Berlin -

Der angeschlagene Naturkosmetik- und Arzneimittelhersteller Weleda ordnet seine Unternehmensführung neu. Im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung am 23. März haben die Aktionäre einen neuen Verwaltungsrat gewählt. Im Anschluss ernannte das Aufsichtsgremium Ralph Heinisch zum neuen Vorstandschef der Weleda-Gruppe.

 

Der 56-Jährige löst Interims-Chef Peter Braun an der Weleda-Spitze ab. Braun hatte die Geschäfte erst im Januar vom langjährigen Weleda-Chef Patrick Sirdey übernommen, der überraschend zurückgetreten war. Weledas neuer Vorstandschef gilt als Spezialist für Unternehmenssanierungen: Der Diplom-Kaufmann und Unternehmensberater war von 2009 bis Ende Februar 2012 für die Restrukturierung des deutschen Kunststoff-Unternehmens Frank plastic verantwortlich.

Zuvor leitete er von 2007 bis 2009 als Geschäftsführer die Restrukturierung des anthroposophisch orientierten Paracelsus-Krankenhauses in Bad Liebenzell, das bei seinem Amtsantritt kurz vor der Insolvenz stand. Unterstützung erhält Heinisch vom neuen Finanzvorstand Heinz Stübi, der Patrick Kersting ersetzen soll.

 

 

Den Führungswechsel sollen die beiden Hauptaktionäre, die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft und die Ita Wegman Klinik, veranlasst haben. Laut Unternehmensangaben wurde die Neuwahl notwendig, da „die Weleda einen handlungsfähigen Verwaltungsrat braucht“.

Dem bisherigen Verwaltungsrat gehörte seit 1996 auch der dm-Gründer Professor Götz Werner an. An der Spitze des Gremiums steht nun der Wirtschaftswissenschaftler Paul Mackay, der seit 1996 dem Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft angehört.

Mit Dr. Andreas Jäschke wurde auch ein Vertreter der Ita Wegmann Klinik in den Weleda-Verwaltungsrat gewählt. Bei der Klinik war Jäschke unter anderem als Finanzchef und Controller tätig.

Im vergangenen Jahr hatte Weleda einen Verlust von rund 10 Millionen Schweizer Franken (rund 8,3 Millionen Euro) verbucht – mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2010, als der Verlust 3,8 Millionen Euro betrug. Der Umsatz blieb mit 307 Millionen Euro in etwa gleich. Endgültige Zahlen will das Unternehmen am 1. Juni vorgelegen.

 

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