Drogerieketten

dm expandiert nach Italien

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Berlin -

dm setzt auf den internationalen Markt: Die Drogeriekette will bis Ende des Jahres die ersten Filialen in Norditalien eröffnen. In den kommenden Wochen nimmt eine neue Zentrale in Verona ihren Betrieb auf. Die italienischen Geschäfte sollten sich dabei eher an den österreichischen als an den deutschen Filialen orientieren, sagte Erich Harsch, der Vorsitzende der Geschäftsführung. Bereits jetzt wächst der Umsatz von dm im Ausland schneller als in Deutschland.

Bislang ist dm nur in Ost- beziehungsweise Südosteuropa aktiv. Das Auslandsgeschäft ist bei dm in Österreich angesiedelt, wo neben dem deutschen Mutterkonzern die Handelsgruppe Spar und Firmenchef Günter Bauer beteiligt sind. In zwölf Ländern – darunter auch Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien – gibt es 3404 Filialen mit mehr als 56.500 Mitarbeitern. Auch die Aktivitäten in Italien werden von der Zentrale in Salzburg gesteuert.

Von Oktober bis März legte das Auslandgeschäft um 8,7 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro zu. In Deutschland stiegen die Erlöse um 5,6 Prozent auf mehr als 3,91 Milliarden Euro. Aktuell gibt es hierzulande 1825 Filialen mit 38.700 Mitarbeitern. In diesem Jahr soll die Zahl von 1900 Filialen in Deutschland übersprungen werden und in absehbarer Zeit die Marke von 2000 Geschäften erreichen, sagte Harsch.

Das Geschäft wird sich seiner Überzeugung nach mit der fortschreitenden Digitalisierung in den nächsten Jahren stark verändern, so Harsch. Obwohl sich der Onlinehandel des Unternehmens dynamisch entwickle, werde der ganz überwiegende Teil des Geschäfts weiterhin in den Filialen gemacht. Künftig solle in allen dm-Geschäften kontaktloses Bezahlen möglich sein. Außerdem habe man damit begonnen, die Mitarbeiter mit Smartphones auszustatten. So könnten sie bei der Kundenberatung auf das Internet zurückgreifen.

Zu Plänen von Edeka und Budnikowsky, eine neue bundesweite Drogeriemarktkette zu gründen, gab sich Harsch gelassen. Drogeriemärkte von Einzelhandelsriesen seien bisher nicht sehr erfolgreich gewesen. „Ob es gelingt, muss man sehen.“

dm wurde 1973 von Professor Dr. Götz Werner gegründet. Neben Werner und seiner Stiftung ist der ehemalige Inhaber des Karlsruher Lebensmittelfilialisten Pfannkuch, Günther Lehmann, an der Drogeriekette beteiligt.

dm hat bereits verschiedentlich einen Ausflug in die Welt der Apothekenmarken unternommen: Einige Jahre lang hatte die Kosmetikprodukte etwa von Vichy, Eucerin und Bepanthol im Sortiment. Doch Ende Februar 2016 gab der Konzern bekannt, das komplette Sortiment wegen unzuverlässiger Lieferungen aufzugeben. Arzneimittelmarken aus der Apotheken werden nach wie vor angeboten.

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