Desensibilisierung

Engpässe bei Alk Abelló

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Berlin -

Apotheken müssen Patienten vertrösten, die mit bestimmten Produkten des Herstellers Alk Abelló desensibilisiert werden sollen. Bei den Präparaten SLITone Ultra 108 Birke und SLITone Ultra 1242 Frühblühermischung kommt es zu Lieferverzögerungen. Im Laufe des Monats soll die Ware aber kommen.

Arzneimittel zur Desensibilisierung werden individuell hergestellt, die Lieferung dauert auch unter normalen Umständen je nach Produkt meist einige Wochen. Doch bei Alk Abelló gab es unlängst zusätzlich Probleme bei der Herstellung: Eine Abfüllanlage hat nicht richtig verschlossen und musste erst repariert werden.

Mittlerweile läuft die Produktion einer Sprecherin zufolge wieder auf Hochtouren und die Aufträge der Apotheken werden abgearbeitet. Trotzdem lassen sich Verzögerungen nicht vermeiden. „Uns ist bewusst, dass dies für Sie, Ihr Personal und die Patienten Aufwand bedeutet und mit Unannehmlichkeiten verbunden ist“, entschuldigt sich der Hersteller aus Hamburg gegenüber Apotheken.

Alk Abelló hat Tipps, was Apotheken zur Überbrückung unternehmen können: Sollte es aufgrund der verzögerten Lieferung zu einer Therapieunterbrechung von mehr als sieben Tagen kommen, entscheide der Arzt, ob der Wiedereinstieg wie beim Therapiebeginn mit einer geringeren Dosis vorgenommen werden sollte.

Der Wiedereinstieg nach der Zwangspause könne mit einer Fortsetzungsbehandlung erfolgen, informiert der Hersteller. Dabei nehme der Patient über fünf Tage drei bis fünf Tropfen eines Einzeldosisbehältnisses der Dosis 150 SRU. Am sechsten Tag könne die Therapie dann mit der Erhaltungsdosis von 150 SRU pro Tag fortgesetzt werden. Alternativ könne nochmals die Packungsgröße „Anfangsbehandlung“ rezeptiert werden. Diese enthält fünf Einzeldosen mit einer Dosis von 50 SRU und 85 Einzeldosen mit einer Dosis von 150 SRU.

Eine kurze Unterbrechung stellt laut Alk Abelló den Erfolg der Therapie nicht infrage, sofern die Einnahme ansonsten konsequent erfolgt. „Die spezifische Immuntherapie zielt auf eine langfristige Umgewöhnung des Immunsystems, die bereits erzielte Toleranz wird vom Immunsystem nicht innerhalb einer kurzen Zeit wieder ‚verlernt‘“, schreibt Alk Abelló.

Eine Desensibilisierung erfolgt durch die Gabe von Therapie-Allergenen und kann bei Patienten mit mittelschwere bis schweren Symptomen durchgeführt werden. Die Therapie gilt als einzige kausale Behandlungsmöglichkeit. Das Prinzip ist einfach: Durch die kontinuierliche Gabe der Antigene in erst niedriger, dann immer weiter ansteigender Dosierung, soll das Immunsystem eine Toleranz entwickeln. Gelingt dies, kann die überschießende Reaktion des Körpers durch massive Histamin-Ausschüttung vermieden werden. Die Behandlung erfolgt über drei Jahre. In vielen Fällen kann bereits nach einem Jahr eine deutliche Besserung der Beschwerden beobachtet werden.

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