Februar-Zahlen

Weniger Packungen, mehr Umsatz

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Berlin -

Trotz sinkender Packungszahlen ist der Umsatz im Apothekenmarkt im Februar um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Zuwachs beruht ausschließlich auf der Abgabe rezeptpflichtiger Arzneimittel. Der Verkauf von OTC-Medikamenten stagnierte. Der Versandhandel setzte laut IMS-Marktbericht sein stetiges Wachstum im Non-Rx-Segment fort.

Laut IMS Health-Marktbericht wurden im Februar 138 Millionen Arzneimittelpackungen von Apotheken abgegeben. Das waren 2 Prozent weniger als im Vorjahr, obwohl der Februar einen Arbeitstag mehr hatte als 2015. Zu Abgabepreisen der Hersteller (ApU) betrug der Umsatz im Apothekenmarkt im Februar 2,6 Milliarden Euro.

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln stieg im Februar 2016 um 7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Die Zahl der abgegebenen Packungen legte mit 3 Prozent geringer zu. Der Absatz von Präparaten zur Behandlung chronischer Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenleiden oder Depressionen stieg laut IMS Health im Februar wieder deutlich an.

Die absatzstärksten Präparategruppen verzeichneten überwiegend ein Mengenwachstum im mittleren bis höheren einstelligen Bereich: Beta-Blocker (+6 Prozent), reine ACE-Hemmer (+5 Prozent), Antidepressiva (+5 Prozent), Ulkustherapeutika (+8 Prozent) und Thyreoidpräparate +9 Prozent). Nur verschiedene Antibiotika und Hustenmittel waren im zweistelligen Bereich rückläufig.

Der Umsatz rezeptfreier Präparate stagniert im Februar bei 417 Millionen Euro (ApU). Mit 151 Millionen wurden knapp fünf Prozent weniger Packungen abgegeben. IMS Health führt dies auf die überdurchschnittlich ausgeprägten Erkältungssaison zu Beginn des Vorjahres zurück, die sich in diesem Jahr nicht wiederholte.

Im Zeitraum Januar bis Februar 2016 fiel die Entwicklung der zehn umsatzstärksten Arzneimittelgruppen unterschiedlich aus: Die größten Steigerungen verbuchen laut IMS Health-Angaben Faktor Xa Hemmer (+35 Prozent), Proteinkinasehemmer (+22 Prozent), MAB Antineoplastika (+16 Prozent) und Immunsuppressiva (+11 Prozent.). Anti-TNF Produkte, Humaninsuline und Analoga und Betäubungsmittel wuchsen im einstelligen Bereich, während antivirale Mittel ohne HIV und Diabetes-Tests Rückgänge aufweisen.

Die nach Menge führenden Präparategruppen waren in den ersten zwei Monaten 2016 danach überwiegend durch Rückgänge gekennzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich die Erkältungssaison deutlich schwächer, weshalb verschiedene Arzneimittelgruppen zur Linderung von Erkältungsbeschwerden weniger nachgefragt wurden. Der Absatz von Ulkustherapeutika, Beta-2-Blockern und topischen Antirheumatika/Analgetika verbuchte einen geringen Zuwachs.

Im den ersten zwei Monaten 2016 wuchs der Versandhandel mit rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimitteln nach Wert um 12 Prozent und nach Menge um zehn Prozent. Zwei Drittel der Packungen, die Verbraucher über den Versandweg bestellen, entfallen laut IMS Health auf Arzneimittel.

Gesundheitsmittel, wie Nahrungsergänzungsmittel oder Augenpräparate, machen weitere 15 Prozent aus. Den drittgrößten Bereich umfassen Kosmetika und Körperpflegeprodukte mit 12 Prozent. Auf Medizinprodukte wie Tests, Verbandsmittel, Hilfsmittel und Präparate zur Ernährung wie Schlankheitsmittel und Traubenzucker entfallen weitere 5 beziehungsweise 2 Prozent des Absatzes.

Mehrere der absatzstärksten Gruppen im Versandhandel mit OTC-Arznei- und Gesundheitsmitteln verbuchen im Zeitraum Januar bis Februar 2016 ein zweistelliges Wachstum, darunter Augenpräparate (+20 Prozent) und Vitamine/ Mineralstoffe/Nahrungsergänzungsmittel (+15 Prozent), Präparate für den Verdauungstrakt (+13 Prozent) und Beruhigungs- und Schlafmittel sowie Stimmungsaufheller (+13 Prozent).

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