Verblisterung

Apoteket will in Deutschland verblistern

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Der schwedische Apothekenkonzern Apoteket will künftig für deutsche Patienten verblistern. Bereits im Juni solle mit dem Bau der Produktionsstätte im niedersächsischen Marschacht begonnen werden, teilte Apoteket International, die Tochter für das Auslandsgeschäft, mit. Im ersten Halbjahr 2011 sollen die ersten Schlauchbeutel ausgeliefert werden.

Apoteket bezeichnet sich selbst als europäischen Marktführer auf dem Gebiet der patientenindividuellen Arzneimittelversorgung. Der Konzern bietet sein Produkt in Schweden unter dem Namen ApoDos an. Das Konzept ist in den vergangenen 25 Jahren entwickelt worden. Aktuell werden laut Apoteket in Schweden etwa 200.000 Patienten - und damit etwa 2 Prozent der Bevölkerung - mit ApoDos-Medikamenten versorgt.

Apoteket will wegen der Deregulierung auf dem heimischen Markt seine Dienstleistungen vermehrt auch außerhalb Schwedens anbieten. Im vergangenen Jahr gründete das Unternehmen bereits eine Niederlassung in Norwegen. Die Ausweitung dieser Aktivitäten auf Deutschland ist der nächste Expansionsschritt auf dem europäischen Markt; bereits vor zwei Jahren hatte Apoteket ApoDos auf der Expopharm präsentiert.

Mit Marschacht hat sich Apotheket für eine Standort in der Nähe von Hamburg entschieden. „Von Marschacht aus können wir einen großen Teil Deutschlands kostengünstig und problemlos mit unseren Produkten beliefern“, sagte David Kruse, Geschäftsführer von Apoteket Internationat. Mehr als 30 Apotheker, PTA, PKA, Techniker und Verwaltungsangestellte sollen ab sofort eingestellt werden.

Der Markt für individuell verpackte Arzneimittel stehe in Deutschland noch ganz am Anfang seiner Entwicklung, so Apoteket. Für die kommenden Jahre rechnet Apoteket mit einem raschen Wachstum. „Unsere Hauptzielgruppe umfasst derzeit gut 1 Million Menschen“, sagt Kruse. Durch den demografischen Wandel werde die Zahl weiter steigen. „Wir gehen davon aus, dass bis 2015 bereits eine halbe Million Versicherter durch die patientenindividuelle Verblisterung einfacher und sicherer mit den benötigten Arzneimitteln versorgt werden wird“, so Kruse.

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