Analyse

Pharmaindustrie sucht händeringend Akademiker

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Pharmaunternehmen in Deutschland suchen anscheinend händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern – und überdurchschnittlich oft nach Akademikern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Personaldienstleisters Adecco, die PHARMA ADHOC vorliegt.

So hatten die Unternehmen der Branche in den vergangenen zwölf Monaten rund 28.500 Stellen ausgeschrieben, 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das sind zwar zwei Prozent weniger Wachstum als im Schnitt des gesamten deutschen Stellenmarktes. Dafür benötigen die Arzneimittelentwickler und -hersteller mehr hoch qualifiziertes akademisches Personal als andere Gewerbe.

In rund 60 Prozent der Stellenausschreibungen wird laut Adecco nach Fachkräften mit akademischen Abschlüssen gesucht. Dabei gilt oft: Je höher, desto besser. Im Vergleich zu anderen Branchen wird überdurchschnittlich häufig eine erfolgreiche Promotion verlangt.

Rund 30 Prozent der Stellenangebote richten sich an Naturwissenschaftler, vor allem Chemiker und Biologen. Ingenieure werden in 18 Prozent der Stellenausschreibungen gesucht. Hinzu kommt, dass die Sprachkenntnisse stimmen müssen: In 71 Prozent der Stellenausschreibungen werden gute Englischkenntnisse gefordert, 17 Prozent werden direkt auf Englisch veröffentlicht.

Dabei machen Forscher und Naturwissenschaftler nicht einmal den größten Block unter den offenen Stellen aus. Am häufigsten werden Fachkräfte für die Management-Ebene gesucht. Für die Berufsgruppen Management und Unternehmensführung sind momentan mehr als 6000 Stellen ausgeschrieben, hinzu kommen rund 5000 im Bereich Projektmanagement und Organisation.

Und die Stellen werden – wenig überraschend – am dringendsten dort gesucht, wo es die meiste Arbeit gibt: In Hessen, wo Branchengrößen wie Merck, Fresenius und Stada sitzen, suchen die Unternehmen noch 7000 Mitarbeiter. Auf Platz zwei kommt Baden-Württemberg mit Teva und Wörwag Pharma, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, wo 4900 Arbeitnehmer gesucht werden.

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