7,2 Milliarden Dollar: Jazz übernimmt GW | APOTHEKE ADHOC
Cannabis-Fertigarzneimittel

7,2 Milliarden Dollar: Jazz übernimmt GW

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Berlin -

Der irische Hersteller Jazz Pharmaceuticals übernimmt den auf Cannabis-Präparate spezialisierten Hersteller GW Pharmaceuticals für 7,2 Milliarden Dollar (sechs Milliarden Euro). Bekannteste Produkte der britischen Firma sind das MS-Medikament Sativex und das Epilepsiemittel Epidiolex – sowie der Kandidat Nabiximole.

Durch den Zukauf von GW werde die Medikamentenpalette um eine Epilepsie-Behandlung auf Cannabis-Basis erweitert, teilte Jazz mit. 200 Dollar zahlt Jazz in bar, weitere 20 Dollar in Aktien. Die Transaktion soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden und solle sich bereits nach einem Jahr positiv auswirken.

Epidiolex ist eine Cannabidiol-haltige Lösung zum Einnehmen und bei Patienten ab einem Jahr zur Behandlung von Anfällen im Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS), dem Dravet-Syndrom und dem Tuberous Sclerosis Complex (TSC) zugelassen – seltene Krankheiten, die durch schwere früh einsetzende Epilepsie gekennzeichnet sind. Epidiolex war das erste pflanzliche Cannabinoid-Medikament, das jemals von der FDA zugelassen wurde.

In Europa ist das Produkt unter dem Handelsnamen Epidyolex verfügbar, zur zusätzlichen Behandlung von Anfällen im Zusammenhang mit LGS und Dravet-Syndrom bei Patienten ab zwei Jahren, in Verbindung mit Clobazam. Derzeit prüft die EMA die Zulassung zur Behandlung von Anfällen im Zusammenhang mit TSC.

Darüberhinaus gibt es für Epidiolex laut GW zahlreiche andere potenzielle Einsatzgebiete im Bereich der Epilepsie, einschließlich anderer behandlungsresistenter Epilepsien. GW verfügt über eine Pipeline von Cannabinoid-Produktkandidaten sowie über hochspezialisiertes Fertigungs-Know-how, das in zwei Jahrzehnten Pionierarbeit aufgebaut wurde.

Dazu gehört Nabiximole, das sich in Phase-III-Studien befindet und für das die FDA-Zulassung für die Behandlung von Spastik im Zusammenhang mit MS und Rückenmarksverletzung beantragt werden soll. Weitere Produktkandidaten werden gegen Autismus und Schizophrenie im Frühstadium getestet.

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