USA

Suchmaschinen für Rx-Arzneimittel

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Um ihre Ausgaben für Arzneimittel zu senken, können Patienten in den USA mithilfe von Suchmaschinen im Internet die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in Apotheken vergleichen. Neben privaten Anbietern sind auch einige Bundesstaaten dazu übergegangen, solche „Rx-Pricefinder“ für ihre Einwohner anzubieten. Da die Preise für Arzneimittel zwischen Herstellern und Apotheken individuell verhandelt werden und wenig reguliert sind, lohnt sich ein Blick in solche Online-Portale.

Die Bürger im Bundesstaat Michigan haben diese Möglichkeit schon seit einiger Zeit. Die Gouverneurin des Staates hatte 2006 entschieden, eine solche Suchmaschine als Steuerungsinstrument für Versicherte in den staatlichen Versicherungsprogrammen Medicaid und Medicare einzuführen. Auf der Website steht den Verbrauchern ein Katalog mit 150 Arzneimitteln zur Verfügung.

Anhand der Postleitzahl verrät die Suchmaschine, welche Apotheke im gewählten Umkreis ihnen das billigste Angebot macht. Sowohl unabhängige Apotheken als auch Filialen von Apothekenketten können darüber gefunden werden. Die Datenbasis bilden Preismeldungen der Apotheken an Medicaid. Auch andere Staaten haben - nach dem Vorbild Michigans - solche Suchmaschinen für die gängigsten Rx-Arzneimittel in den USA eingeführt.

Auch private Anbieter wie das Ende März gestartete Internetportal „Medtipster“ spielen auf dem Suchmaschinen-Markt mit. Das Unternehmen geht einen anderen Weg als die staatlichen Betreiber und bietet seine Dienste auf nationaler Ebene an: „Medtipster“ durchsucht dabei die Werbeprospekte großer Apothekenketten und stellt deren Sonderangebote auf seine Website. Laut Betreiber sollen nach der Einführungsphase des Portals auch verstärkt unabhängige Apotheken in die Preisrecherchen einbezogen werden. Finanziert wird das Online-Angebot über Gebühren von Apotheken, die ihre Preise dort veröffentlichen.

Problematisch bei allen Suchmaschinen ist allerdings deren Aktualität und Reichweite. In Michigan kann schon mal ein Monat vergehen, bis die Einträge aktualisiert werden. Die Seite aus Pennsylvania liefert für einige der gelisteten Präparate mitunter gar keine Ergebnisse, und das Portal „Medtipster“ läuft derzeit noch außerhalb der Konkurrenz - die Betreiber sind mit einer sehr eingeschränkten Beta-Version ihrer Suchmaschine gestartet.

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