Großbritannien

Apothekentest: Minister ist „sprachlos“

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Berlin -

Auch Großbritanniens Apotheker müssen sich in den Medien derzeit heftige Vorwürfe gefallen lassen. Journalisten der BBC haben bei Testkäufen in neun Apotheken Rx-Medikamente erhalten, obwohl sie kein Rezept vorgelegt hatten. Die Pharmazeuten hätten den Testkäufern unter anderem Valium (Diazepam) und Viagra (Sildenafil) verkauft, heißt es in einem Artikel des staatlichen Senders. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums zeigte sich „sprachlos“.

Dem Bericht zufolge haben die Testkäufer über Wochen hinweg in Londoner Apotheken mehrfach nach verschreibungspflichtigen Medikamenten ohne Rezept verlangt. Ihre Ausbeute: 288 Valium-Tabletten, 21 Temazepam-Tabletten, 294 Amoxicillin-Tabletten, 24 Viagra-Tabletten und eine Flasche Oramorph (Morphin).

In dem Artikel wird den Apothekerverbänden und -kammern zudem vorgeworfen, die Abgabe in den Apotheken nicht häufig genug zu kontrollieren. So würden zum Beispiel keine Testkäufe durchgeführt. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums forderte daher die Überprüfung der Marktüberwachung.

Nachdem das Thema von mehreren anderen Medien aufgegriffen wurde, gab die für die Überwachung zuständige Apothekerkammer bekannt, eine Ermittlung gegen die neun Apotheker eingeleitet zu haben. Alle Apothekerverbände gaben eine gemeinsame Erklärung heraus, in der die Fälle als „Einzelfälle“ tituliert werden. Dies sei nicht die alltägliche Praxis in den Apotheken des Königreichs.

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